Strukturplagiat vermeiden mit unseren Tipps

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Plagiate sind der Schrecken eines jeden Studierenden, denn wenn übernommenes Gedankengut nicht ausdrücklich gekennzeichnet wird, kann dies die eingereichte Arbeit erheblich abwerten oder sogar entwerten. An den Tag kommt dies meist noch nicht im Zuge einer wissenschaftlichen Hausarbeit - aber wenn die Abschlussarbeit eingereicht wird, unterzieht die Universität sie einer Plagiatsprüfung. In diesem Fall stellt sich nicht nur heraus, ob Textpassagen plagiiert wurden – auch das sogenannte Strukturplagiat wird ermittelt.

Was ist ein Plagiat?

Als Plagiat wird bezeichnet, wenn das Gedankengut anderer übernommen wird – ohne dass der ursprüngliche Ersteller genannt wird. Ob dies absichtlich oder unabsichtlich geschieht, ist letztlich unerheblich, denn auch wenn du einfach vergisst, eine Originalquelle anzugeben, hast du nicht wissenschaftlich korrekt gearbeitet. Es gibt verschiedene Arten des Plagiats, die du kennen musst, um sie vermeiden zu können. Das Plagiat ist den meisten bekannt als die Übernahme fremder Texte in die eigene wissenschaftliche Arbeit, ohne auf die Originalquelle hinzuweisen.

Arten des Plagiats

Ein Plagiat kann zahlreiche unterschiedliche Formen annehmen – und sie alle solltest du kennen, denn nur so kannst du Plagiate vermeiden. Die bekanntesten Arten sind die folgenden:
  • Das Vollplagiat ist die Verwendung einer kompletten akademischen Arbeit. Möglich ist es, wenn jemand ein unveröffentlichter Text in die Hände fällt.
  • Auch das Übersetzungsplagiat geht häufig mit umfangreichen Übernahmen und sogar Vollplagiat einher, die Übersetzung des Originals kann dabei helfen, die Herkunft zu verschleiern.
  • Mit der Übernahme von Textbestandteilen oder anderen Element mit Copy-and-paste hast du ebenfalls ein Plagiat begangen, wenn keine Angaben zum Urheber gemacht werden.
  • Selbstplagiat liegt vor, wenn du Passagen aus eigenen anderen Arbeiten einfach einbaust, ohne darauf hinzuweisen, woher sie stammen.
  • Auch Umschreibungen, sogenannte Paraphrasen, sind Plagiate, wenn nicht klar gestellt wird, woher die Inhalte übernommen wurden – auch wenn sie keine direkten Zitate darstellen.
  • Das Ideenplagiat bezeichnet vornehm den „Ideenklau“, also die Übernahme fremder Konzepte und Ideen, die als eigene ausgegeben werden.
  • Und zu guter Letzt liegt ein Strukturplagiat vor, wenn du die Gliederung und den Aufbau fremder Texte einfach kopierst.

Strukturplagiat – Definition

Wie die Bezeichnung schon erkennen lässt, liegt ein Strukturplagiat vor, wenn die Struktur aus einer externen Quelle übernommen wird,ohne dass diese kenntlich gemacht ist. Plagiiert wird in diesem Fall
  1. die Gliederung der gesamten Arbeit
  2. der Aufbau einzelner Kapitel
  3. die Entwicklung von Argumenten in der Quelle
  4. Listen und Aufzählungen
Sofern du derartige Elemente ohne Quellenangabe übernimmst, hast du ein Strukturplagiat begangen. Wie die meisten Universitäten ausdrücklich erläutern, gilt auch dies als Fehlverhalten, das Kopieren der vollständigen Struktur einer anderen Arbeit ist verboten.

Wie erkennt man Strukturplagiat?

Ein Strukturplagiat lässt sich daran erkennen, dass das Inhaltsverzeichnis der Arbeit oder die Sub-Überschriften mancher Kapitel die Struktur der Quelle unverändert oder nahezu unverändert übernehmen.

Strukurplagiat Beispiel

Tabellarisch lässt sich am besten verdeutlichen, was ein Strukturplagiat von einer eigenen Arbeit unterscheidet. Das einfache Kopieren der Gliederung ergibt ein vollständiges Plagiat, während bei selbstständigem Erarbeiten einer Struktur das Zitieren der Originalquelle möglich ist, jedoch eine deutliche Eigenleistung erbracht wurde.

Originalquelle Strukturplagiat Selbstständige Arbeit
  1. Einleitung
  2. Geschichte der Ägyptologie
    1. Frühe Forschung im 19. Jahrhundert
    2. Erfolge des 20. Jahrhunderts
    3. Neue Strömungen
    4. Internationale Kooperationen
  3. Methodik
  1. Einleitung
  2. Geschichte der Ägyptologie
    1. Frühe Forschung im 19. Jahrhundert
    2. Erfolge des 20. Jahrhunderts
    3. Neue Strömungen
    4. Internationale Kooperationen
  3. Methodik
  1. Einleitung
  2. Entwicklung der Ägyptologie
    1. Historische Perspektiven
    2. Wichtige europäische Forschungszentren
  3. Moderne Ägyptologie
    1. Innovative Ansätze
    2. Verschränkung mit anderen Disziplinen
  4. Methodik

Wie vermeidet man Strukturplagiat?

Schon während der Arbeit an einem wissenschaftlichen Text kannst du vermeiden, ein Strukturplagiat zu begehen. Dass man die Gliederung fremder Texte nicht einfach übernimmt, liegt dabei auf der Hand – solltest du im Verlauf deiner Arbeit bemerken, dass du zum Teil Strukturen kopiert hast, solltest du dies nachträglich ändern, etwa durch die Umstellung einzelner Kapitel oder Unterabschnitte.

Elemente, die für deine eigene Argumentation so wichtig sind, dass du sie unverändert übernehmen musst, solltest du genauestens mit einem Verweis auf die Quellen als Zitat kennzeichnen.

Strukurplagiat in Bachelorarbeit – was nun?

Problematisch ist es natürlich, wenn du deine Bachelorarbeit bereits ein gutes Stück voran gebracht hast und dann entdeckt hast, dass dir ein Strukturplagiat unterlaufen ist. Die Zeit, die vollständige Arbeit neu zu schreiben, hast du nicht. Statt dessen kannst du Kapitel oder Abschnitte anders gruppieren, Überschriften und Kapitelbezeichnungen neu formulieren, ganz so, wie man es am besten von vornherein tun sollte. Denn Teile einer Gliederung aus der Arbeit einer anderen Person kann man nicht mit Anführungszeichen kenntlich machen.

Fazit und Tipps

Spätestens wenn du deine Arbeit einreichst, schlägt die Stunde der Wahrheit. Denn Universitäten überprüfen mit leistungsstarker Software jede Dissertation, Masterarbeit oder Bachelorarbeit. Strukturplagiat und auch andere Plagiate fallen dabei sofort auf. Ab wann Strukturplagiat Konsequenzen hat, ist bei jeder Hochschule unterschiedlich, besser ist es auf jeden Fall, sich rechtzeitig Gedanken zu einer Gliederung oder Struktur in Eigenarbeit zu machen und so von der Einleitung bis zum Literaturverzeichnis eine tadellose Arbeit abgeben zu können.
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Ulrich Güttinger
Ulrich ist ein promovierter Linguist, erfahrener Texter und bloggt seit 4 Jahren über Studium, Karriere und akademisches Schreiben. Er ist immer auf der Suche nach echt guten Ideen und frischer Inspiration für unseren Blog. Ulrich sorgt dafür, dass unseren Lesern das Schreiben der Abschlussarbeit leichter fällt.