Zitiert nach – Sekundärzitat

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Zitate sind ein wichtiger Bestandteil für wissenschaftliche Texte aller Art. Dabei gibt es für das korrekte Zitieren viel zu beachten. In der Regel sollten direkte Zitate und Paraphrasen immer auf den Originalquellen basieren. Es kann aber sein, dass es nicht möglich ist, auf diese Quelle zuzugreifen, weil diese etwa verschollen ist oder nur sehr schwer zu beschaffen. In diesem Fall kann eine Sekundärquelle eine Verwendung finden. Wie man eine Sekundärquelle erkennt und wie ein Sekundärzitat korrekt angegeben wird, haben wir nachfolgend zusammengefasst.


Sekundärzitate zitieren – Möglichkeiten

Unabhängig davon, ob es sich um eine Primärquelle oder eine Sekundärquelle handelt, es gibt eine Reihe von Grundregeln für das Zitieren zu beachten. So kann man Quellen grundsätzlich als direktes Zitat oder als eine Paraphrase verwenden. Beides wird entsprechend gekennzeichnet. Abhängig von der gewählten Zitierweise gibt es einen Quellverweis im Fließtext bzw. in der Fußnote und immer eine zusätzliche Quellenangabe im Quellenverzeichnis. Die zu verwendende Zitierweise wird häufig durch die Hochschule vorgegeben. Im deutschen Sprachraum kommen oft diese Zitierweisen zum Einsatz: Bei wissenschaftlichen Texten muss durchgehend der gleiche Zitierstil genutzt werden.


Zitiert nach – Abkürzungen

Ein Zitat aus Sekundärquellen wird mit der Information „zitiert nach“ versehen. Sowohl im Textverweis bzw. in der Fußnote wird diese Angabe gemacht. Der Zusatz „zitiert nach“ kann unterschiedlich abgekürzt werden:
  • zitiert in
  • zit. nach
  • zit. in 
Auch hier gilt, dass die gleiche Schreibweise durchgehend verwendet werden muss.


Beispiel für das Sekundärzitat

Ist es nicht möglich, auf die Originalquelle zuzugreifen, wird für Paraphrasen und direkte Zitate aus der Sekundärquelle zitiert. Es liegt also ein Buch von Auto Müller vor, das im Jahr 2015 erschienen ist. Dieses Buch beinhaltet Informationen und Inhalte aus einem Buch von der Autorin Schmidt – dieses Buch ist im Jahr 2008 erschienen. Ist es möglich, das Sekundärzitat für beide Inhalte – Originalquelle und Sekundärquelle – auf eine Seite zu beziehen, ist der Verweis nach APA wie folgt:
… (Schmidt 2008, S. 45, zitiert nach Müller 2015, S. 89)


Sekundärzitate – die richtige Quellenangabe

Das Sekundärzitat muss eine Reihe von Informationen bieten. Abhängig von der gewählten Zitierweise werden diese in einer anderen Reihenfolge und Form präsentiert:
  • Autor
  • Erscheinungsjahr
  • Eventuell Seite bzw. Seitenbereich
Die Quellenangaben variieren darüber hinaus mit der Art der Quelle. Dient ein Buch, ein Sammelband oder ein Zeitungsartikel als Quellen? Auch hier gibt es für die einzelnen Zitierweisen andere Regeln zu beachten. Daher ist es durchaus hilfreich, sich mit den drei wichtigsten Zitierregeln vertraut zu machen. So können die Quellen in wissenschaftlichen Texten immer korrekt benannt werden.


Mit Sekundärzitaten sparsam umgehen

Die Primärliteratur sollte im Rahmen von wissenschaftlichen Texten immer bevorzugt behandelt werden. Denn die Primärliteratur ist die Originalquelle der zitierten bzw. paraphrasierten Inhalte. Dennoch kann es sein, dass die Sekundärliteratur die richtige Wahl für einen wissenschaftlichen Text ist. Es kann etwa vorkommen, dass Originaltexte verschollen sind und die Sekundärliteratur der einzige Zugriff auf die Inhalte sind. In einem solchen Fall dient die Sekundärliteratur als Hilfestellung zur Rekonstruktion der Originalinhalte. Es ist ebenfalls denkbar, dass die Sekundärliteratur dabei hilft, ein bestimmtes Thema zusammenfassend zu überblicken. Aber dieses Szenario ist eine Ausnahme. Auch wenn die Sekundärliteratur durchaus Vorzüge zu bieten hat, sollte man wenn möglich, auf die Primärliteratur zurückgreifen. Nachfolgend die herausstechenden Merkmale für beide Literaturformen:

Sekundärliteratur
  • Sekundärliteratur setzt sich mit primären Texten auseinander – Primärliteratur wird analysiert und Aussagen, Themen, Argumente und weitere Inhalte werden darauf aufgebaut.
  • Es handelt sich immer um Informationen aus zweiter Hand – potenzielle Fehlerquelle!
  • Die Literatur bezieht sich auf die Primärliteratur, ergänzt Inhalte und zitiert aus der Primärquelle.
  • Beispiele für die Sekundärliteratur: Reviews, Rezensionen, Bücher zu Fachthemen, Gerichtsprotokoll, Forschungsartikel, Kunst- oder Gedichtinterpretationen.
Die Sekundärliteratur hat also das Potenzial, Fehlinformationen zu nutzen oder auch falsche Interpretationsansätze zu liefern. Dies kann sich nachhaltig auf die eigene Arbeit auswirken.

Primärliteratur
  • Informationen aus erster Hand
  • Beispiele: Sachbücher, Forschungsergebnisse, Gedichte, historische Texte, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Dissertationen, Tagebucheinträge, Kunstwerke
Die Quellen für wissenschaftliche Arbeiten sollten zum Großteil aus Primärtexten bestehen.


Sekundärzitat im Literaturverzeichnis

Dem Leser muss im Fließtext angegeben werden, dass es sich um eine Sekundärquelle handelt. So hat er bei Bedarf die Möglichkeit, die Primärquelle für weitere Informationen zu nutzen. Im Literaturverzeichnis geht es jedoch darum, nur die Quellen anzugeben, die für die Erarbeitung der wissenschaftlichen Inhalte auch tatsächlich verwendet wurden. Kommen Sekundärquellen zum Einsatz, müssen diese im Literaturverzeichnis nicht separat als solche gekennzeichnet werden. Auch hier ist wichtig, dass die Quellenangabe im Literaturverzeichnis den Vorgaben der gewählten Zitierweise entspricht.


Fazit

Sekundäre Quellen können sich als sehr hilfreich erweisen. Denn es gibt Primärquellen, die nicht mehr zugänglich sind. Häufig handelt es sich hier um sehr alte Texte oder um Einzelquellen wie etwa aus Kriegszeiten. Darüber hinaus ist es auch möglich, über Sekundärquellen einen indirekten Zugang zu den Kunstwerken aller Art zu haben.

Wenn es jedoch möglich ist, auf die Originalquelle zuzugreifen, sollte dies unbedingt geschehen. So werden Fehlübertragungen und Folgefehler vermieden. Dem Leser muss immer klar sein, wann es sich um eine Sekundärquelle handelt.
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Edda Baumann
Edda macht gerade ihr Master in Germanistik, so ist sie ganz gut im akademischen Schreiben bewandert. Sie ist immer wieder aufs Neue fasziniert, wie viel im Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten steckt und erzählt gerne alle Trickst auf dem Blog von studi-kompass.