Copy-Paste-Plagiat in wissenschaftlichen Arbeiten

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Aberkennung des Hochschulabschlusses und Geldforderungen: Viele Universitäten ahnden Plagiate mit harten Strafen. Wissenschaftliche Arbeiten müssen immer auch einem gewissen Standard entsprechen. Für eine gute Beurteilung einer Hausarbeit oder Bachelorarbeit ist es daher unumgänglich, gewisse Formalitäten und Grundprinzipien einzuhalten.

Neben einer entsprechenden Formatierung der Arbeit, ist es von entscheidender Bedeutung auch fehlerfrei zu zitieren, wenn es darum geht eine Plagiat-freie Arbeit einzureichen. Fremde Gedanken, Texte und Ideen müssen immer entsprechend gekennzeichnet werden, es gibt eine ganze Reihe verschiedener Plagiatstypen, die es beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit zu vermeiden gilt. Das Copy-Paste-Plagiat stellt dabei eine Sonderform des Plagiats dar, welches sich im Computerzeitalter besonders schnell einschleichen kann. Was sollten Studenten in diesem Zusammenhang beachten?


Copy & paste-Plagiat

Der Erfinder einer Idee oder Urheber eines Gedankens ist in eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten immer zu benennen, dementsprechend muss die Quelle bzw. der Autor entsprechender Texte oder Textabschnitte immer zitiert werden. Universitäten haben alle ihre eigenen Vorgaben, die es beim Zitieren zu beachten gilt, die Konsequenzen bei Missachtung dieser Vorgaben haben starke Auswirkungen für den plagiierenden Studenten. Zu den am häufigsten verwendeten Plagiatstypen zählt das Copy-and-paste-Plagiat.  

Copy Paste: Strg+c und Strg+v – sekundenschnell lässt sich heute ein markierter Text ausschneiden, in der Zwischenablage ablegen und in den eigenen Text einfügen. Was eine gute Sache ist um bestimmte Inhalte zu verbreiten (etwa in sozialen Medien), verstößt strikt gegen wissenschaftliche Prinzipien. Zwar ermöglicht die Copy und Paste Funktion ein schnelles Kopieren von Texten und Textpassagen, hat aber beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten ernstzunehmende Konsequenzen für den Verfasser. Was beim Weiterleiten einer E-Mail oder beim Archivieren von Inhalten einer Webseite sinnvoll ist, hat in seriösen wissenschaftlichen Arbeiten keinen Platz.


Konsequenzen des Copy-paste-Plagiats

Ein Plagiat wird von Prüfern immer als Täuschungsversuch eingeordnet, unabhängig davon, ob das Plagiat wissentlich oder versehentlich in die Arbeit einfließt. Sofern ein Copy-paste-Plagiat begangen wird oder unterläuft, müssen Studenten mit weitreichenden Konsequenzen rechnen. Je nach Schwere des Plagiats und des dementsprechenden Täuschungsversuchs können Hochschulen und Universitäten eine Verwarnung aussprechen, die jeweilige Arbeit mit mangelhaft bewerten oder gar eine Exmatrikulation bewirken.

Darüber hinaus ist es auch im Nachhinein noch möglich, einen Bachelor- oder Master-Abschluss abzuerkennen, wenn grobe Zitierfehler und Plagiate in einer Arbeit nachgewiesen können. Dies kann nicht nur die Aberkennung von erworbenen akademischen Titeln, sondern auch erhebliche Geldstrafen mit sich bringen.


Copy-and-paste und Mosaikplagiat - Wo liegt der Unterschied?

Neben dem Copy-and-paste-Plagiat gibt es auch das sogenannte Mosaikplagiat. Grundsätzlich handelt es sich dabei um zwei Plagiatstypen, die sich sehr ähnlich sind. Der zentrale Unterschied besteht in der Verwertung der jeweiligen Textpassagen: Während bei einem Copy-and-paste-Plagiat ein fremder Text 1:1 in die eigene Arbeit eingefügt wird, spricht man von einem Mosaikplagiat immer dann, wenn einzelne Textpassagen in veränderter Reihenfolge an mehreren Stellen in die eigene Arbeit einfließen. Beide Varianten stellen einen schweren Verstoß gegen eine gute wissenschaftliche Arbeit dar. Ein Beispiel:

Originaltext: „Im Zusammenhang mit Plagiaten sind nicht nur Texte relevant. Auch im wirtschaftlichen Bereich redet man von Plagiaten, wenn etwa bestimmte Produkte gefälscht und in den Umlauf gebracht werden. Bilder, Audiodateien oder andere Produkte können ebenfalls Plagiate sein, wenn sie jeglichen Bezug oder die Angabe des eigentlichen Urhebers vermissen lassen.“

Ein Copy-and-paste-Plagiat würde diese Formulierung 1 zu 1 wiedergeben, ohne entsprechende Quellenangaben zu liefern. Ein vom obigen Originalzitat abgewandeltes Mosaikplagiat könnte in etwa folgendermaßen aussehen:

Nicht nur Texte sind relevant, wenn es um Plagiate geht. Im wirtschaftlichen Bereich wird etwa von Produktplagiaten geredet, wenn Produkte gefälscht und vertrieben werden. Auch Bilder, Audiodateien oder andere digitale Produkte können Plagiate darstellen, wenn keine Quelle genannt wird. Wenn einem solchen Inhalt nicht hinzugefügt wird, woher diese Idee stammt, stellt eine solche Textpassage eindeutig ein Plagiat dar.


Vermeidung Copy-and-paste-Plagiat

Ein Plagiat zu vermeiden ist prinzipiell simpel, Strategien zur Vermeidung von Plagiaten in wissenschaftlichen Arbeiten gibt es viele. Wer sich daran hält, fremde Inhalte und Sachverhalte in eigenen Worten wiederzugeben und diese als solche kenntlich macht, muss sich keine Gedanken um etwaige Plagiate machen.

In den meisten Fällen ist mangelnde Aufmerksamkeit und/oder mangelnde Kenntnis von Zitierweisen die Ursache von Plagiaten. Zumindest das korrekte Zitieren von Inhalten und Ideen sollte beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten beachtet werden. Um Copy-and-paste-Plagiate in eigenen Arbeiten konsequent zu vermeiden, sollte die Funktion Strg+c/Strg+v gar nicht genutzt werden. Ausschließlich bei eigenen Texten oder etwa als Lesenotiz ist Gebrauch von Ausschneiden und Einfügen unter Umständen sinnvoll. Allgemein sollte man sich daher an folgende Tipps halten, um Plagiatsvorwürfe zu vermeiden:
  • Regeln und formale Gegebenheiten verstehen
Ohne ein Grundverständnis von Zitierregeln und den individuellen Formalitäten der jeweiligen Hochschule ist es schwierig eine zufriedenstellende Arbeit einzureichen. Mit diesen sollte sich in jedem intensiv auseinandergesetzt werden.
  • Stetig prüfen
Im besten Fall ist man in der Lage einen fertiggestellten Text oder eine gesamte Arbeit eigenständig auf Plagiate hin zu überprüfen. Hier gilt es darauf zu achten, ob alle Quellen auch im Quellenverzeichnis aufgeführt sind, ob sämtliche Inhalte korrekt zitiert sind und sicher ist, ob eigene Gedanken tatsächlich ohne Inspiration etwaiger Quellen formuliert wurden.
  • Sorgfältiges Literaturmanagement
Es ist von entscheidender Bedeutung, Aufmerksam und fokussiert an das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten zu gehen. Ungewollte Plagiate können sich besonders dann einschleichen, wenn das Literaturmanagement zu kurz kommt. Gerade bei umfangreichen Arbeiten sollte daher ein besonderer Fokus auf dem Literaturmanagement liegen.
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Rebecca Kremer
Von Beruf ist Becci Übersetzerin für Englisch und Französisch mit langjähriger Erfahrung im schriftlichen als auch im mündlichen Bereich. Als Ausgleich zur Arbeit schreibt sie gerne Artikel an unserem Blog und teilt ihre Kenntnisse aus dem Studium mit Studierenden.