Veröffentlicht von Günter Schäfer
Wissenschaftliche Arbeiten lassen sich in der Regel immer in drei Teile gliedern. Zum einen gibt es die Einleitung, welche das Interesse des Lesers wecken soll und alle wichtigen Informationen in der Übersicht präsentiert; zum anderen den Hauptteil und das Fazit der Arbeit. Der genaue Aufbau einer Bachelorarbeit ist jedoch viel umfangreicher. Es gibt eine Vielzahl von Teilen, die für jede Arbeit anders aufgebaut sind.Vom Deckblatt bis zur eidesstattlichen Versicherung gibt es viel zu beachten. Viele Hochschulen haben genaue Vorgaben für die Gliederung und den Aufbau der Bachelorarbeit. Daher lohnt es sich immer, ein Beispiel für die Gliederung durch die eigene Uni zu erhalten. Im Folgenden die wichtigsten Bestandteile einer Bachelorarbeit und die relevanten Informationen zur Gliederung.
Es ist zu beachten, dass Studenten zunehmend ihre Bachelorarbeit schreiben lassen möchten. So werden nicht nur mögliche Schriftfehler ermittelt, sondern auch Fehler in der Gliederung – zum Beispiel Lücken im logischen Aufbau.
Die perfekte Gliederung für die Bachelorarbeit – So gelingt sie!
Die nachstehenden Punkte sind in den meisten Bachelorarbeiten zu finden, aber nicht immer zwingend notwendig. Im Zweifel mit dem Betreuer Rücksprache halten:Deckblatt
Umfang: 1 Seite
Das Deckblatt umfasst folgende Informationen:
- Name und Logo der Hochschule – Logos immer hochauflösend verwenden
- Name und Matrikelnummer sowie Fachsemester des Verfassers
- Fachbereich bzw. Studiengang
- Titel und, wenn vorhanden, Untertitel der Bachelorarbeit
- Name des Betreuers
Abstract
Umfang: Bis zu 1 Seite
Mit einem Abstract lässt sich der Inhalt der Arbeit zusammengefasst präsentieren. Hier die wichtigsten Informationen kurz und präzise darstellen:
- Thema der Arbeit
- Untersuchungsgegenstand
- Ergebnis
- Auswertung der Ergebnisse
Inhaltsverzeichnis
Umfang: bis 2 Seiten
Sämtliche Teilbereiche der Arbeit sollten hier benannt sein. Ausnahmen sind Inhalte vor dem Inhaltsverzeichnis – wie etwa eine Danksagung – und nach dem Literaturverzeichnis oder dem Anhang – wie etwa eine eidesstattliche Versicherung.
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Umfang: bis 1 Seite
Abbildungsverzeichnis verweist auf sämtliche Abbildungen und Tabellenverzeichnis auf Tabellen innerhalb der Arbeit
Abkürzungsverzeichnis
Umfang: bis 2 Seiten
Abkürzungsverzeichnis enthält alle verwendeten Abkürzungen. Abkürzungen in alphabetischer Reihenfolge aufzeigen.
Einleitung
Umfang: bis 4 Seiten (ca. 10 %)
Die Einleitung führt den Leser an die Inhalte der Bachelorarbeit heran. Folgende Punkte sind für die Einleitung relevant:
- Vorstellung des Themas
- Zieldefinierung
- Lesermotivation definieren
- Wissenschaftliche Relevanz benennen
Theorieteil
Umfang: rund 40 % (ca. 16 Seiten)
LEITFRAGEN ZUM THEORIETEIL:
Hier werden alle relevanten Forschungsfragen genau erörtert, wobei dieser Teil in Unterkapitel aufgeteilt wird. In der Regel ist es möglich, diesen Teil allein durch eine eingehende Literaturrecherche abzuhandeln:
► Welche Inhalte müssen für den Leser erläutert werden? – Schlüsselbegriffe
► Wie ist der aktuelle Forschungsstand?
► Welche Fragen bleiben unbeantwortet?
► Welche Fragen werden in der Bachelorarbeit betrachtet?
Methodenteil
Umfang: 20 % (bis zu 8 Seiten)
LEITFRAGEN ZUM METHODENTEIL:
Hier wird erläutert, welche Methode oder Methoden zum Einsatz kommen, um die Forschungsfragen zu beantworten. Es sollten alle Möglichkeiten genau betrachtet werden:
► Sind die Forschungen qualitativ oder quantitativ?
► Ist es eine Literaturarbeit?
► Werden Beobachtungen gemacht oder Experimente durchgeführt?
► Gibt es Experteninterviews oder eine Gruppendiskussion?
Ergebnisteil
Umfang: 20 % der Arbeit (bis zu 8 Seiten)
LEITFRAGEN ZUM ERGEBNISTEIL:
In diesem Teil wird die zuvor beschriebene Methodik angewandt. Die Ergebnisse werden aufgezeigt und ausgewertet.
► Welche Daten wurden gesammelt?
► Welche Fakten gibt es bereits?
► Welche Messergebnisse liegen vor?
► Welche Beobachtungen wurden gemacht?
► Welche Art der Datenanalyse wird verwendet?
► Welche Ergebnisse präsentieren die Forschungsdaten?
Diskussion und Fazit
Umfang: 5 % (bis zu 2-5 Seiten)
LEITFRAGEN ZUM DISKUSSIONSTEIL:
Die Ergebnisse werden in Bezug zur Forschungsfrage betrachtet.
► Was bedeuten die Ergebnisse?
► Welche Schlussfolgerungen lassen sich ziehen?
► Welche Fragen bleiben offen?
► Gibt es Ansätze für weitere Forschungen?
Fazit
Umfang: 5 % (bis zu 2 Seiten)
Das abschließende Fazit rundet die gesamte Arbeit inhaltlich ab. Es wird direkter Bezug auf die eingehende Aussage genommen. Welche Hypothesen konnten belegt und welche widerlegt werden? Welche Forschungslücken wurden geschlossen? Das Fazit darf keine neuen Informationen oder Beispiele enthalten und dient lediglich als inhaltlicher Abschluss. Hier dürfen auch keine neuen Diskussionsgrundlagen geschaffen werden.
Literaturverzeichnis
Das Literaturverzeichnis muss alle Quellen nennen, die während der Arbeit genannt werden. Wird eine Quelle im Fließtext nicht benannt, darf diese nicht im Literaturverzeichnis stehen. Die Quellen in alphabetischer Reihenfolge präsentieren und den gewählten Richtlinien entsprechend präsentieren – zum Beispiel in der Deutschen Zitierweise oder nach Harvard.
Eidesstattliche Erklärung
Mit einer eidesstattlichen Erklärung wird bestätigt, dass der Text in Eigenarbeit verfasst wurde.
Anhang
Hier können zum Beispiel Messergebnisse präsentiert werden. Aber auch andere ergänzende Daten und Informationen können in einem Anhang platziert werden.
Foto eines Studenten, Depositphotos
Gliederung Bachelorarbeit – zwei Beispiele
Die Gliederung einer Bachelorarbeit kann sehr einfach gestaltet sein. Diese Gliederung für eine Bachelorarbeit aus dem Fachbereich Mathematik beschränkt sich auf zwei Ebenen und ist übersichtlich strukturiert.Im Vergleich dazu steht diese Gliederung zu einer Bachelorarbeit aus dem Fachbereich der angewandten Informatik. Der Autor setzt auf drei Ebenen für die Gliederung und ist sehr detailliert im Aufbau.
Erstellung einer Gliederung der Bachelorarbeit – Mit diesen Tipps klappt es besser
- Beispiele von Bachelorarbeiten des eigenen Lehrstuhls helfen dabei, einen Überblick zu gewinnen
- Die Gliederung im Umfang dem Thema anpassen – unnötige Unterteilungen in allgemeinen Themenbereichen vermeiden
- Erfragen, ob es Vorgaben für den Aufbau der Gliederung durch die Hochschule gibt
- Mit einer groben Einteilung beginnen, um einen Überblick zu haben – im Verlauf der Erarbeitung die Gliederung optimieren
- Die Gliederung inhaltlich logisch aufbauen – den roten Faden bewahren!
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