Richtig Zitieren – Alle Zitierweisen mit Beispielen

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Nur mit der richtigen Zitierweise kann eine wissenschaftliche Arbeit, zum Beispiel eine Bachelor-, Haus-, Masterarbeit oder gar eine Dissertation anerkannt werden. Wenn du Aussagen oder Inhalte Dritter übernimmst, musst du diese kennzeichnen und die Originalquelle benennen. Du hast die Auswahl zwischen dem wörtlichen Zitieren oder dem sinngemäßen Wiedergeben. Es gibt mehrere Zitierstile mit entsprechenden Zitierregeln. Oft gibt es dafür an deiner Uni oder Hochschule Vorgaben, die du in deiner Abschlussarbeit auch verwenden solltest.


Warum sollte man zitieren?

Die Quellenangabe und Zitate lassen den Leser deine Denkweise und Argumentation als Autor besser verstehen und nachvollziehen. Dein wissenschaftlicher Beitrag muss einer Überprüfung standhalten. Außerdem muss sich deine Eigenleistung von fremden Gedanken und deren geistigem Eigentum unterscheiden. Dazu zählen unter anderem das methodische Vorgehen, Erkenntnisse, Bilder, Grafiken oder Tabellen, die aus anderen Texten stammen.


Plagiate vermeiden

Du solltest paraphrasieren, zitieren und alle verwendeten Quellen im Literaturverzeichnis korrekt angeben. Vermeide noch weitere Arten von Plagiaten:
  1. Gebe keine wissenschaftliche Arbeit als deine eigene aus, ohne sie zu zitieren.
  2. Verwende nicht die Idee einer wissenschaftlichen Arbeit ohne die Quelle anzugeben.
  3. Reiche nicht eine bereits von dir verfasste wissenschaftliche Arbeit als neue ein.


Die unterschiedlichen Zitierweisen 

  • APA (American Psychological Association)
Es werden Kurzverweise im Fließtext bevorzugt und ein Komma verwendet, um das Jahr und die Seite (Kürzel „S“) voneinander zu trennen.

Beispiel: Müller, 1998, S. 35 Im Originaltext kennzeichnest du deine Quellenangaben in Klammern und gibst sie im Literaturverzeichnis an. Die Vorgaben verlangen die Nennung des Autors, das Erscheinungsjahr des Werkes und die Seitenzahl.

Beispiel: (Karl Meier, 2015: Seite 52) Du verweist im Text auf die vollständige Quellenangabe im Literaturverzeichnis. Die Kennzeichnung direkter Zitate erfolgt mit Anführungszeichen und du gibst du immer die Nachnamen der Autoren und die Seitenzahl an.

Beispiel: „Ein einheitliche Struktur wäre vorteilhaft.“ (Geissner 57)
  • deutsche Zitierweise
Es werden gerne Fußnoten und folgender Aufbau verwendet: Nachname, Vorname, Titel. Erscheinungsort Erscheinungsjahr.

Beispiel: Voigt, Theodor, Das Verbrechen schläft nicht. Hamburg 2002.


Verweis im Text

Deine Quellenangaben im Text verweisen auf die ausführliche Literaturangabe in deinem Literaturverzeichnis. Dabei nennst du bei einem Zitat stets den Namen des Autors, das Erscheinungsjahr des Werkes sowie die Seitenzahl nach diesem Format: (Autor, Jahr,
Seitenzahl).

Beispiel:
  • 1 Autor: (Schmidt, 1998, S. 42)
  • 2 Autoren: (Schmidt & Kunz 1998, S. 143)
  • mehrere Autoren: (Schmidt et al., S. 53) 
Beim Paraphrasieren fällt die Seitenzahl weg.

Beispiel:
  • 1 Autor:
1Untersuchungen ergaben, dass....(Schneider 2005)
2Schneider (2005) kommt zu der Erkenntnis, dass....
3Im Jahr 2005 erkannte Schneider, dass....  
  • 2 Autoren: (Schneider & Böhringer, 2005)
  • mehrere Autoren: (Schneider et al., 2005)



Verweis in der Fußnote

Bei der deutschen Zitierweise werden die Quellenangaben im Text durch Fußnoten gekennzeichnet, wobei zwischen zwei Arten unterschieden wird. Die erste Nennung einer Quelle musst du als Vollbeleg, die zweite Erwähnung als Kurzbeleg angeben. Beispiele für Quellen aus einem Buch: „Der Gegner ließ uns wenig Raum!“2
  • 1 Autor
Vollbeleg: 2Tuschel, Tom: Rückblick auf große Fußballspiele, 3. Auflage, Hamburg 2017, S. 25
Kurzbeleg: 2Tuschel, 2018, S. 25
  • 2 Autoren
Vollbeleg: 2Tuschel, Tom / Blick, Hans: Rückblick.......  
Kurzbeleg: 2Tuschel/Blick, 2018, S. 25
  • mehrere Autoren
Vollbeleg: 2Tuschel, Tom / Blick, Hans / Heynko, Jupp / Löwe, Jack: Rückblick....
Kurzbeleg: 2Tuschel et al., 2018, S.25


Die verschiedenen Zitat-Arten

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Zitatarten:


Direktes Zitat

Ein direktes Zitat eignet sich, um spezielle, nur schwer erklärbare Begriffe zu verwenden. Es eignet sich zum Beispiel, wenn du eine bestimmte Meinung oder Aussage wiedergeben möchtest. Diese solltest du allerdings als separaten Absatz mit entsprechender Formatierung schreiben.

Beispiel: „Wir haben das Spiel nicht kontrollieren können“ (Löwe & Pagelsmann, 2008, S. 46)


Indirektes Zitat/Paraphrase

Dabei gibst du Quellen nur sinngemäß wieder. In deinen eigenen Worten fasst du etwas zusammen oder lässt etwas weg. Trotzdem musst du natürlich die Quelle des Artikels oder der verwendeten Literatur angeben. Du solltest die Quelle mit dem Vermerk „vergleiche, abgekürzt vgl.“ schreiben und den Autor, das Jahr der Veröffentlichung und die Seite nennen.

Beispiel: Löwe meint, dass im Fußball nichts zufällig geschieht. (vgl. Löwe, 2008, S.12)
oder: Im Fußball, so Löwe, geschieht nichts zufällig ² – 2: vgl. Löwe, 2008, S. 12


Zitat im Zitat

Du zitierst eine Textpassage wörtlich, in der sich bereits ein Zitat befindet.

► Setze dein Zitat in doppelte Anführungszeichen
►Verwende für das zitierte Zitat einfache Anführungszeichen
►Gebe für beide Zitate im Text die Quelle an
►Vergiss nicht die Quellenangabe im Literaturverzeichnis

Beispiel: „Vergiss nicht die Primärquelle zu nennen, auch wenn es sich um ein „Zitat im Zitat“ (Schneider, 2018, S. 32) handelt“. (Larsson, 2019, S. 23)

im Literaturverzeichnis: Larsson, G. (2019). So zitierst du richtig. Berlin, Deutschland: Uni Potsdam.


Sekundärzitat

Wenn du nicht aus der Originalquelle zitierst, musst du den Zusatz „zitiert nach“ verwenden und die entsprechende Quelle benennen. Im Literaturverzeichnis gibst du nur die von dir gelesene Quelle an.

Beispiel:
Vollbeleg: Grosser, 2017, zitiert nach Kleinschmidt: Der Taktikfuchs, 1. Aufl., Hamburg, Deutschland 2015, S. 63
Kurzbeleg: Grosser 2017, zitiert nach Kleinschmidt, 2015, S. 63


Übersicht der Quellentypen 

Print-Quellen
Du musst bei einer Print-Quelle die Verantwortlichen wie Verlage, Universitäten, Zeitschriften oder Zeitungen nennen wie zum Beispiel: Die Informationen lassen sich auf dem Titel, im Impressum und in dem von dir zitierten Kapitel oder Artikel finden.

Online-Quellen
Manche Quellenarten können sowohl als Print- als auch als Online-Version vorliegen. Zur Rückverfolgung solltest du die URL, bzw. die DOI-Nummer (Digital Object Identifier) mit Zugriffsdatum angeben. Andere


Zitieren im Literaturverzeichnis

In dem Literaturverzeichnis gibst du die verwendeten Quellen mit sämtlichen Informationen an, zum Beispiel die Autoren, den Titel und den Verlag. Im Quellenverzeichnis nennst du ergänzend noch die Seite, um die jeweilige Information noch einmal einfach zu finden.


Richtig zitieren: Weitere Tipps und Tricks

— Direktes oder indirektes Zitat
Wenn du direkte Zitate zu oft benutzt, stören sie den Lesefluss. Außerdem verwässerst du damit deine Argumentationskette und deine Arbeit wirkt unstrukturiert.

— Deutsche oder amerikanische Zitierweise
Das deutsche Fußnotensystem sieht Kurzverweise im Fließtext in Form von hochgestellten, durchlaufenden Ziffern vor. Die Quellenangabe entsprechend der hochgestellten Ziffer findet sich am Ende der Seite. Der Vorteil liegt in der einfachen Lesbarkeit.

Die amerikanische Zitierweise integriert die Quellen direkt in teilweise eckigen Klammern in der Form ([Autorenname], [Publikationsjahr], [ggf. Seitenzahl]) in den Fließtext. Bei diesem Verfahren sparst du dir das aufwendige Formatieren und Verwalten von Fußnoten.

— Zitieren mit Software
Damit machst du dir ohne Frage das Leben einfacher, denn es werden automatisch Satz für Satz die Regeln eingehalten und beispielsweise richtige Abkürzungen verwendet. Du musst nichts mehr beachten und sparst dir das eventuelle alphabetische Erstellen bibliografischer Daten.


FAQ

Was ist ein Zitat?
Es handelt sich um eine wörtliche oder sinngemäße Übernahme von fremden geistigen Eigentum in deine wissenschaftliche Arbeit. Alle verwendeten Zitate müssen kenntlich gemacht werden. Achte auf eine Ausgewogenheit zwischen eigenem Gedankengut und Zitaten.

Wie zitierst du richtig?
Um richtig zu zitieren, musst du inhaltlich übernommene Textstellen in deiner Arbeit kennzeichnen und in deinem Inhaltsverzeichnis aufführen. Dabei hast du verschiedene Möglichkeiten deine Zitate kenntlich zu machen. Unterschieden wird dabei zwischen dem Zitieren im Text und der deutschen Zitierweise mit Fußnoten.

Was passiert, wenn du das Zitieren vergisst?
Das sollte hoffentlich kein Thema für dich werden, weil du dich damit schnell dem Vorwurf des Plagiats aussetzt. Dementsprechend kann dir die Durchführung einer Plagiatsprüfung helfen, bevor du deine wissenschaftliche Arbeit abgibst.

Was sind direkte und indirekte Zitate?
  • wörtliches, direktes Zitat
Ein originales Zitat fügst du unter der Angabe der Seitenzahl in den eigenen Text ein und markierst ihn durch Anführungszeichen. Es handelt sich sozusagen um eine „wörtliche Rede“.  
  • indirektes Zitat (paraphrasieren)
Du fasst einen fremden Text sinngemäß in deinen eigenen Worten zusammen (paraphrasieren).
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Edda Baumann
Edda macht gerade ihr Master in Germanistik, so ist sie ganz gut im akademischen Schreiben bewandert. Sie ist immer wieder aufs Neue fasziniert, wie viel im Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten steckt und erzählt gerne alle Trickst auf dem Blog von studi-kompass.