Du weißt nicht, wie Du beim Schreiben Deiner Seminararbeit vorgehen musst? Dieser Artikel liefert Dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Mit dieser wird Deine wissenschaftliche Arbeit ein voller Erfolg – in 5 einfachen Schritten!
Eine Seminararbeit planen
Bevor Du mit dem eigentlichen Schreibprozess beginnen kannst, musst Du Deine Seminararbeit planen. Die Planung umfasst sowohl die Findung eines geeigneten Themas als auch die umfassende Literaturrecherche zu diesem…
Schritt 1: die Themenfindung
Bei der Themenfindung bist Du mehr oder weniger frei: Während einige Dozenten bestimmte Themen vorschlagen bzw. vorgeben, bieten andere Lehrkräfte den Studierenden die Möglichkeit, das Thema vollkommen frei zu wählen. Unabhängig von diesem Sachverhalt ist es wichtig, dass Du ein Thema wählst, das nicht nur Deinen Interessen entspricht, sondern das zudem ausreichend erforscht ist und somit genügend Quellen bietet. Zugleich kommt es bei Deiner Fragestellung auf „Präzision“ an: Je enger Du Dein Thema eingrenzt, desto zielgerichteter gestaltet sich die Suche nach passender Literatur.
Schritt 2: die systematische Literaturrecherche
Hast Du Dich für ein Thema und eine Forschungsfrage entschieden, kannst Du mit der Quellensuche beginnen. Gehe dabei systematisch vor:
- Suche zunächst nach allgemeiner Literatur.
- Darauf aufbauend hältst Du Ausschau nach Büchern etc., die sich tiefgreifender mit der Thematik auseinandersetzen.
- Achte unbedingt darauf, dass die gefundenen Quellen relevant und seriös sind.
- Notiere Dir Deine Quellen direkt in der gängigen Zitierweise (z.B. Harvard-Zitierweise oder APA-Zitierweise), um „Nachrecherchen“ zu vermeiden.
- Hinweis: Eine gründliche Literaturrecherche ist die Grundlage für eine „saubere“ wissenschaftliche Arbeitsweise.
Schritt 3: die Ideen zu Papier bringen
Nach diesen beiden ersten Schritten folgt der eigentliche Schreibprozess. Dieser bzw. seine einzelnen Bestandteile werden in den folgenden Abschnitten ausführlicher thematisiert. Beachte, dass es sich bei den Erläuterungen NICHT um eine Vorgabe für die Reihenfolge handelt! So kannst Du das Deckblatt Deiner Seminararbeit beispielsweise auch erst zum Schluss erstellen. Ebenso ist es hilfreich, die Einleitung erst am Ende zu schreiben.
Das Deckblatt
Das Deckblatt vermittelt einen ersten Eindruck von Deiner Arbeit. Dementsprechend muss es alle relevanten Informationen enthalten:
- Name und Logo der Universität sowie des Fachbereichs
- Studiengang, Fachsemester und Bezeichnung des Moduls/Kurses
- Art und Titel der Arbeit
- Name des Dozenten/der Dozentin
- Dein Name, Deine Anschrift und Kontaktdaten (E-Mail-Adresse und Telefonnummer)
- Deine Matrikelnummer
- Abgabedatum.
- Der erste Eindruck zählt: Gib Dir Mühe beim Entwerfen des Deckblatts!
Die Gliederung
Die Gliederung dient als „Fahrplan“ für Deine Seminararbeit – sie hilft Dir dabei, den roten Faden während des Schreibens nicht zu verlieren. Mit Hilfe der Gliederung entwickelst Du eine Struktur für Deinen Text und Du grenzt die einzelnen Abschnitte bzw. Kapitel ein.
Die Einleitung
Die Einleitung führt den Lesenden an die Thematik heran; in diesem Teil präsentierst Du Deine Fragestellung und stellst deren Relevanz für das Themengebiet dar. Dieser Abschnitt macht zehn bis 15 Prozent Deiner Seminararbeit aus und sollte die folgenden Aspekte beinhalten.
— Welches Thema wird in der Arbeit behandelt? (Thematik)
— Was soll durch die Beschäftigung mit dem Thema erreicht werden? (Zielsetzung)
— Auf welche Methoden greifst Du zurück? (Methodik)
— Welche Struktur hat die Arbeit? (Aufbau)
— Welche Einschränkungen wurden gemacht, um den Rahmen nicht zu sprengen? (Begrenzung)
Der erste Satz der Einleitung sollte ansprechend formuliert werden, um die Neugier des Lesers zu wecken. Hierfür kannst Du beispielsweise einen Bezug zu Deiner Fragestellung herstellen; vermeide „altbewährte“ Standardformulierungen.
Der erste Satz der Einleitung
So geht’s | So geht’s nicht |
„Stellt die vegetarische Ernährung in einer Schwangerschaft eine Gefahr für das Ungeborene dar? Experten sind alarmiert.“ | „Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema vegetarische Ernährung in der Schwangerschaft.“ |
Der Hauptteil
Der Hauptteil macht mit 70 bis 80 Prozent den größten Bestandteil Deiner Seminararbeit aus. In den entsprechenden Kapiteln untersuchst Du die einzelnen Aspekte Deiner Fragestellung und Du analysierst und reflektierst sie. Auch, wenn sich der genaue Aufbau dieses Abschnitts je nach Thema unterschiedlich gestalten kann, hat sich die folgende Struktur im Allgemeinen bewährt.
- Begriffsdefinitionen und Abgrenzungen
- Bestehende Theorien, Modelle und Konzepte
- Befassung mit der Fragestellung
- Anwendung von Methoden (nicht immer notwendig)
- Kritische Diskussion der Ergebnisse
Das Fazit
Das Fazit bildet den Schluss Deiner Seminararbeit. In diesem Teil präsentierst Du Dein finales Ergebnis, indem Du die Erkenntnisse aus dem Hauptteil noch einmal zusammenfasst und sie hinsichtlich ihres Mehrwertes beurteilst. Diese Erläuterungen nehmen etwa zehn Prozent der gesamten Abhandlung ein. Du kannst Dein Fazit beispielsweise wie folgt beginnen.
„Die vorliegende Seminararbeit hat die Auswirkungen der Faktoren A, B und C auf XY untersucht. Hierzu wurde eine Fallstudie des Unternehmens Musterfirma herangezogen und analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Auswirkungen der einzelnen Faktoren sehr gering und somit vernachlässigbar sind.“
- Tipp: Das Fazit liefert sozusagen die Antwort auf die in der Einleitung gestellte Frage. Somit empfiehlt es sich, die Einleitung vor dem Schreiben des Fazits noch einmal zu lesen.
Das Literaturverzeichnis
Im Literaturverzeichnis listest Du all Deine verwendeten Quellen in alphabetischer Reihenfolge auf; Quellen, die Du zwar während der Recherche gefunden, beim Schreiben der Arbeit jedoch nicht verwendet hast, werden nicht in das Verzeichnis aufgenommen. Das Literaturverzeichnis findet zwischen Fazit und Anhang Platz.
- Hinweis: Beachte beim Auflisten der Literatur die für Deinen Fachbereich geltende Zitierweise.
Der Anhang
Der Anhang dient dazu, ergänzende Informationen zu Deiner Arbeit zu liefern; hier findet solches Material Verwendung, das wichtig für Deine Argumentation ist, im Fließtext jedoch die Lesbarkeit beeinträchtigen würde. Dementsprechend finden u.a. diese Arten von Informationen Platz im Anhang:
- Tabellen
- Fragebögen
- Transkripte von Experteninterviews.
Die Eigenständigkeitserklärung
Die Eigenständigkeitserklärung oder auch die eidesstattliche Erklärung ist die allerletzte Seite Deiner Seminararbeit. Mit dieser schriftlichen Bestätigung erklärst Du, dass Du die vorliegende Arbeit vollkommen selbst und ohne fremde Hilfe bzw. Hilfsmittel verfasst hast. Ebenso bestätigst Du, dass Du für die Erstellung des Textes ausschließlich die im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen verwendet hast.
- Tipp: Jede Uni bzw. jeder Fachbereich stellt im Internet eine eigene Version der Erklärung zur Verfügung.
Schritt 4: die Seminararbeit formatieren
Sobald Du mit der inhaltlichen Bearbeitung fertig bist, geht es an die Formatierung Deiner Seminararbeit. Auch diese Informationen findest Du für gewöhnlich auf der Website Deiner Hochschule bzw. Deines Fachbereichs. Ebenso kannst Du Deinen Dozenten/Deine Dozentin um Rat fragen. Halte Dich unbedingt an die konkreten Vorgaben, denn auch die formale Gestaltung geht in die Note für Deine Seminararbeit ein! Sofern Dir Dein/e Seminarleiter/-in bei der Form freie Hand lässt, kannst Du die folgenden allgemeinen Regeln als Orientierung nutzen.
- Seitenformat: Hochformat, DIN A4
- Schrift: Arial 11 pt oder Times New Roman 12 pt
- Seitenränder: 4 cm links, jeweils 2 cm rechts, oben und unten
- Zeilenabstand: 1,5-fach
- Ausrichtung: Blocksatz
- Zitierstil: APA, Harvard oder Deutsche Zitierweise
Schritt 5: erst pausieren, dann überprüfen
Hast Du all die obigen Schritte abgeschlossen, solltest Du etwas Abstand zu Deiner Arbeit nehmen (etwa ein bis zwei Tage) und sie anschließend Korrektur lesen. Zudem empfiehlt es sich, eine weitere Person über die Arbeit lesen zu lassen. So erhältst Du Feedback zu möglicherweise unklaren Aspekten (für Außenstehende). Außerdem kann die Person Grammatik- und Rechtschreibfehler korrigieren, die Dir selbst nicht bewusst sind.
- Achtung: Unterschätze nicht die „Pause“, die Du brauchst, ehe Du Dich mit der Korrektur Deiner Arbeit beschäftigst. Liest Du die Abhandlung direkt im Anschluss an die Erstellung, läufst Du Gefahr, Flüchtigkeitsfehler etc. zu übersehen.
Weiterführende Tipps zum wissenschaftlichen Schreibstil
- Schreibe sachlich und objektiv, d.h. vermeide es, Deine eigene Meinung kundzutun und verzichte auf „Ich“-Formulierungen. Außerdem solltest Du zu viele passive Formulierungen vermeiden und stattdessen auf aktive Satzkonstruktionen setzen.
- Formuliere Deine Aussagen klar und präzise und vermeide verschachtelte Sätze.
- „Überflute“ Deinen Text nicht mit Fremdwörtern und Fachbegriffen; durch den sorgfältigen Einsatz von Fachvokabular zeigst Du, dass Du mit dem Thema vertraut bist.
- Vermeide Füllwörter.
- Achte auf eine korrekte Schreibweise. Und zwar auch, was die Zahlen im Text betrifft (die Zahlen Eins bis Zwölf ausschreiben, ab der Zahl 13 Ziffern verwenden etc.)
FAQ – Frequently Asked Questions
Was ist eine Seminararbeit?
Eine Seminararbeit ist eine wissenschaftliche Abhandlung, die im Rahmen eines Seminars geschrieben wird. Sie behandelt ein spezifisches Thema, das mit dem Kurs bzw. dem übergeordneten Fachgebiet in Zusammenhang steht.
Wie lang muss eine Seminararbeit sein?
Der Umfang einer Seminararbeit beträgt für gewöhnlich zwischen zehn und 30 Seiten.
Was gehört in eine Seminararbeit?
Eine Seminararbeit besteht i.d.R. aus diesen Abschnitten:
- Deckblatt
- Gliederung
- Einleitung
- Hauptteil
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Eigenständigkeitserklärung
Wie schreibe ich eine Seminararbeit?
Du kannst Deine Seminararbeit in fünf einfachen Schritten verfassen:
- Themenfindung
- Literaturrecherche
- Schreibprozess
- Formatierung
- Korrekturlesen