Veröffentlicht von Carsten Meissner
Bei dem Exposé deiner Masterarbeit handelt es sich um eine Art Fahrplan, der dein wissenschaftliches Vorgehen wiedergibt. Die kurze Beschreibung deiner geplanten Arbeit umreißt dein Forschungsvorhaben in etwa fünf bis zwanzig Seiten Inhalt. Dabei gibt das Exposé einen Einblick in den Inhalt, die Gliederung und den allgemeinen Aufbau deiner Masterarbeit. Auch wichtige Gedanken dazu, wie sich dein wissenschaftliches Forschungsvorhaben organisieren lässt, können in dem Exposé Platz finden.
Wozu ein Exposé zur Masterarbeit schreiben?
Das Exposé ermöglicht es, einen groben Überblick zu deiner Masterarbeit zu bekommen. Es zeigt, wie weit du aktuell mit der Recherche gekommen bist. Der Betreuer deiner Arbeit kann sich dank deines Exposés über den aktuellen Stand der Dinge informieren und wichtige Hinweise geben, bevor du mit dem Schreiben beginnst. Weiterhin kann dir ein Exposé dabei helfen, dich entweder für ein Stipendium oder auch für ein Unternehmen, das deine Masterarbeit betreut, zu bewerben.
Aufbau des Exposés einer Masterarbeit
Wie erwähnt, dient ein Exposé als wichtiger Fahrplan deiner Masterarbeit. Da diese höheren Anforderungen unterliegt als eine Bachelorarbeit und sich intensiver auf Forschung und Methodik fokussiert, ist es umso wichtiger, dein Vorhaben in einem professionellen wissenschaftlichen Rahmen darzulegen. Du solltest dich daher unbedingt nach den Vorgaben deiner Hochschule richten und den nachfolgenden Aufbau genau beachten:Deckblatt
Auf das Deckblatt gehört der Name deiner Hochschule, der vorläufige Arbeitstitel deiner Masterarbeit sowie deine Kontaktdaten und die Daten deiner Betreuungsperson (sofern bereits feststehend). Das Deckblatt sollte eine Seite lang sein.
Einleitung
In der nachfolgenden Einleitung stellst du das Thema kurz vor, erklärst dessen wissenschaftliche Relevanz und begründest deine Motivation, das von dir gewählte Thema zu bearbeiten. Hierfür sehen wissenschaftliche Leitlinien ungefähr eine halbe Seite Umfang vor.
Zielsetzung
In deiner Zielsetzung informierst du über das Ziel deiner Arbeit und skizzierst das Erkenntnisinteresse. Optimalerweise lässt du erste Ergebnisse in die Zielsetzung einfließen. Nutze hierfür in etwa eine halbe Seite.
Forschungsstand
Der Forschungsstand informiert den Leser, wie weit die Forschung zu diesem Thema bereits vorangeschritten ist. Weiterhin dient der Forschungsstand dazu, zentrale Theorien vorzustellen. Der Umfang beläuft sich auch hier auf eine halbe Seite.
Forschungskonzept
Im Forschungskonzept kommen Forschungsfragen und Hypothesen unter. Falls du spezielle wissenschaftliche Methoden anwendest, solltest du sie im Konzept ebenfalls erklären. Beschränke dich hierbei auf einen Umfang von maximal einer Seite.
Vorläufige Gliederung
In der vorläufigen Gliederung erläuterst du die grobe Struktur deiner Masterarbeit auf etwa einer Seite.
Zeitplan
Im Zeitplan legst du tabellarisch dar, wie viel Zeit du in deine Arbeit investierst und zu welchem Zeitpunkt du welchen Gliederungspunkt abschließt. Dieses Vorgehen macht Sinn, um dir selbst eine Orientierung zu geben und etwaige Probleme während des Schreibprozesses rechtzeitig zu erkennen und zu beheben. Diese tabellarische Darstellung umfasst ungefähr eine halbe Seite.
Literaturverzeichnis
Ebenso wie deine eigentliche Arbeit schließt du auch das Exposé mit einem vorläufigen Literaturverzeichnis ab. Hierbei solltest du die relevante Literatur auf maximal einer Seite zusammentragen. Achte hierbei auf einen einheitlichen Zitationsstil, der sich nach den Vorgaben deiner Hochschule richtet.
Wie muss man beim Verfassen eines Exposés für die Masterarbeit vorgehen?
Das Verfassen deines Exposés gelingt dir meistens nicht von einem Tag auf den anderen. Vielmehr ist es sinnvoll, einfach draufloszuschreiben und deinen ersten Entwurf durch mehrere Korrekturschleifen durchlaufen zu lassen. Nicht selten ergeben sich während des Schreibprozesses neue Fragen, die du in dein Exposé mit einfließen lassen kannst. Denn schließlich versteht sich das Exposé letztendlich als vorläufiges Konzept, das nicht unangetastet bleiben muss. Insgesamt kannst du folgendermaßen vorgehen, um das Exposé für deine Masterarbeit zu verfassen:
- Thema und Fragestellung überlegen
- Zeitplan und Deadline bestimmen
- Prägnanten und passenden Arbeitstitel überlegen
- Exposé entsprechend den Vorgaben deiner Universität formatieren
- Forschungsstand, Vorgehen und Methoden präsentieren
- Quellen und Literatur angeben
- Bei Stipendienantrag: Kostenplanung nach Förderkriterien angeben
Unterschiede zum Exposé einer Bachelorarbeit
Das Exposé einer Masterarbeit unterscheidet sich in einigen Punkten von dem Exposé einer Bachelorarbeit. Einerseits ist es methodisch fokussierter und bringt ein Forschungskonzept mit. Während du dich in deiner Bachelorarbeit vorwiegend auf die Erkenntnisse anderer Wissenschaftler beruhst, musst du deine Masterarbeit – auch das Exposé – origineller und mehr auf Eigenständigkeit beruhend, aufbauen. Bedeutet: Die von dir aufgestellten Thesen und Theorien sollten innovativ sein und neue Forschungsansätze hervorbringen. Auch vom Umfang her unterscheiden sich die beiden Exposés stark voneinander. Während das auf Grundlage einer Bachelorarbeit erstellte Exposé höchstens fünf Seiten umfasst, kann das Exposé für eine Masterarbeit schon einmal doppelt so viele Seitenzahlen aufweisen.
Formulierungen für das Exposé einer Masterarbeit
Zwar spielt das Exposé bei der Benotung deiner Masterarbeit keine Rolle, jedoch solltest du trotzdem bemüht sein, es wissenschaftlichen Standards entsprechend zu formulieren. Achte also immer darauf, einen einheitlichen Sprachstil zu verwenden sowie auf Füllwörter und persönliche Meinungen zu verzichten.
Exposé-Vorlagen von Universitäten
Um dir eine Orientierung zu verschaffen, wie du an dein Exposé herangehen kannst, findest du nachfolgend einige Beispiele von Universitäten.
Beispiel-Exposé der Universität Münster | Beispiel-Exposé der Universität Passau |
Checkliste Exposé einer Masterarbeit
Thema, Fragestellung und Zielsetzung vornehmenZeitplan aufstellen
Deadline festlegen
Problemstellung überlegen
Deckblatt und formale Kriterien gestalten
Gliederung festlegen
Motivation darlegen
Standards zitieren
Quellen angeben
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