Was sollst du zitieren?
Wenn du für deine Arbeit Ausführungen, Behauptungen und Gedanken anderer Personen aus der Literatur oder einer Internetquelle verwendest, musst du sie als Zitat kennzeichnen. Das gilt ebenfalls für Abbildungen, Daten, Tabellen und Grafiken, auch wenn du sie aus deinen Quellen noch einmal verwendest.
Die entsprechenden Zitierregeln können je nach Studiengang oder Fakultät unterschiedlich ausfallen. Verwende eine einheitliche Zitierweise und achte bis zum Ende bei jeder Aussage auf die Kennzeichnung als Zitat. Sollte dieser Verweis mit der Quellenangabe fehlen, legt man dir das als Plagiat aus. Das solltest du auf jeden Fall vermeiden, denn das kann zur Ablehnung deiner Arbeit und damit zum Nichtbestehen führen.
Sieben wichtigste Zitierregeln
Die genaue Formatierung deiner Quellenangaben richtet sich nach den verschiedenen Zitierregeln. Deswegen werden hier alle Infos zu allen Zitierregeln erklärt:
1. Eine Zitierweise auswählen
Zitierweisen schreiben unter anderem vor, wo du deine Quellennachweise setzen sollst. Generell unterscheidet man zwischen der amerikanischen Zitierweise im Fließtext und der deutschen Zitierweise in den Fußnoten.
Zitierweisen im Text:
- APA-Richtlinien: (Reus & Haaland, 2019)
- Harvard Zitierweise: (vgl. Reus/Haaland 2019: 14)
- MLA-Stil: (Reus und Haaland 14)
- Deutsche Zitierweise: Fußnote1
2. Zitierfähigkeit prüfen
Grundsätzlich kannst du alle wissenschaftlichen Texte zitieren, z. B. aus Büchern der in der Universitätsbibliothek oder Fachbereichsbibliothek. Darüber hinaus gehören dazu auch Monographien, Handbücher, Aufsätze aus wissenschaftlichen Zeitschriften und Artikel aus Fach-Lexika. Ebenso kannst du Material aus Archiven und veröffentlichten Dissertationen verwenden. Kläre das im Zweifel mit deinem Betreuer ab.
Hüte dich vor einer Argumentation von Zitaten aus Texten, deren Autor unbekannt ist. Das könnten z.B. viele Lexika sein. Allgemein solltest du die Verwendung von Aufsätzen oder Meldungen in Publikumszeitschriften und Zeitungen meiden, außer du kannst die dort veröffentlichten Originaltexte als Primärquelle nutzen.
3. Verweise im Text angeben
Eine zu beachtende Regel besagt, dass du direkt im Text auf deine verwendeten Quellen verweisen musst, die folgende Informationen enthalten:
- Autor(en)
- Jahr
- ggf. Seite(n)
Beispiel: Verweis im Text
nach APA zitieren
"Bei der Zitierweise APA wird den Verweis in Klammern direkt im Fließtex gesetzt." (Steiger, 2020, S. 134)
nach Harvard zitieren
"Bei der Zitierweise Harvard wird den Verweis in Klammern direkt im Fließtex gesetzt." (Steiger 2020: 134)
Deutsche Zitierweise
Die deutsche Zitierweise bringt den Verweis im Text in der Fußnote auf derselben Seite wie das Zitat an.1
________________________________________________________________________________________
1Vgl. Steiger, Paul: Richtig zitieren: Eine Anleitung, 4. Aufl., Berlin, Deutschland: 2020, S. 134.
4. Quellenangaben richtig erstellen
Die Quellenangaben müssen korrekt erstellt werden, wobei die jeweiligen Informationen variieren können. Wenn dir eine identische Quelle sowohl in digitaler wie auch in gedruckter Form vorliegt, solltest du die gedruckte Version bevorzugen. Um diese Quellentypen kann es sich handeln:
Print-Quellen
- Buch
- Zeitschrift
- Zeitung
- Dissertation
- Monographie
- Internetquelle
- Wikipedia
- YouTube
- Duden
- Statista
- Social Media
- Podcast
5. Direkte Zitate sparsam einsetzen
Verwende nicht zu viele direkte Zitate, denn unter Umständen stören sie den Lesefluss gewaltig. Baue lieber öfters mal indirekte Zitate, sogenannte Paraphrasen, ein. Die jeweiligen Vorteile:
Direkte Zitate
- Du kannst deine Argumente sehr exakt belegen.
- Sprache und Stil des Autors lassen sich beschreiben.
- Du kannst genau definieren.
- Du weist dein Verständnis für den Text nach.
- Deine eigene Stimme ist in deine Arbeit dominant.
- Mit zu vielen direkten Zitaten störst du die Lesbarkeit deiner Arbeit.
Zitat im Zitat wird verwendet, wenn der Inhalt einer bestehenden Textpassage wiedergegeben wird, die bereits ein wörtliches Zitat enthält.
Beispiel: „wie man ein ‚Zitat im Zitat‘ (Steiger 2019, S. 20) handelt“ (Schmidt, 2020, S.50).
6. Aus der Primärliteratur zitieren
Befolge die wichtige Zitierregel, stets aus der Primärliteratur zu zitieren. Wenn es anders nicht möglich ist, kannst du auch aus der Sekundärliteratur zitieren, wobei du die Quellen in Anführungszeichen mit dem Zusatz „zitiert nach“ kenntlich machst. Das sind die Unterschiede:
Mit einem Primärzitat lassen sich Quellen nachvollziehen.
Beispiel: „Ein Einwurf kann zur Torchance werden“ (Klopp, 2018, S. 25).
Sekundärzitat
Beispiel: „Ein Einwurf kann zur Torchance werden“ (Salah, 2019, zitiert nach Klopp, 2018, S. 23).
7. Plagiate vermeiden
Übernehme auf keinen Fall in wissenschaftlichen Arbeiten fremdes Gedankengut ohne es in einer korrekten Art zu kennzeichnen. Das ist ein Plagiat, das üble Konsequenzen nach sich ziehen kann, beispielsweise Punktabzug, Nichtbestehen oder sogar die Exmatrikulation.
Zitierregeln für Sonderfälle
Selbstverständlich gibt es auch Sonderfälle. Die häufigsten sind diese:
- Zwei oder mehrere Male hintereinander aus der gleichen Quelle zitieren
- Zwei Autoren in einer Quelle
Harvard Zitierweise: (Alaba und Kimmich 2019: 13).
deutsche Zitierweise: 1Alaba und Kimmich, 2019, Kicker, S.13.
- Drei oder mehr Autoren in einer Quelle
Harvard Zitierweise: (Alaba et al. 2019: 17).
deutsche Zitierweise: 1Alaba et al., 2019, Kicker, S.17.
- Seitenangaben
- Mehrere Werke angeben
Harvard Zitierweise: (Löw 2019; Nagelsmann 2020).
deutsche Zitierweise: 1Löw, 2019; Nagelsmann, 2020.
- Sekundärzitate
Harvard Zitierweise: (Nagelsmann 2020: 11, zitiert nach Löw 2019: 13).
deutsche Zitierweise: 1Nagelsmann, 2020, S.11, zitiert nach Löw, 2019, S. 13.
FAQ
Verweis im Text nach APA:
„Die Defensive gewinnt Meisterschaften.“ (Rehhagel, 1995, S. 18)
Literaturverzeichnis nach APA:
(inkl. Ort, Erscheinungsjahr und Auflage) Rehhagel, O. (1995). Das Spiel lesen und taktieren: Die Trainerausbildung (1. Aufl.). München, Deutschland: Kicker.