Die SMART Methode: So formulierst du Ziele

Veröffentlicht von

Der Weg ist das Ziel.

So lautet ein bekanntes Zitat des chinesischen Philosophen Konfuzius. Wenn man allerdings die Philosophie verlässt und es darum geht gesteckte Ziele auch zu erreichen, braucht man klar definierte Anhaltspunkte. Nicht selten scheitern Projekte deshalb, weil die Ziele nicht klar definiert wurden. Es gibt verschiedene Strategien, eine davon ist die so genannte SMART-Methode.

Definition der SMART Methode

Ziele ohne klare Vereinbarungen sind weniger Ziele als Wünsche. Um Erfolg zu haben, auf welchem Gebiet auch immer, ist es daher notwendig, konkrete Zielvereinbarungen zu definieren, um nicht im Vagen zu bleiben. Die SMART Methode hilft dabei, Ziele zu formulieren und diese durch Einhaltung einer strategischen Vorgehensweise auch zu erreichen.

SMART ist dabei ein Akronym für die Buchstaben S (spezifisch), M (messbar), A (attraktiv), R (realistisch) und T (terminiert), worauf im weiteren Verlauf genauer eingegangen wird.

Kriterien der SMART Methode einfach erklärt

Ziele müssen immer realistisch sein. Unabhängig davon, ob ein Unternehmen den Umgang mit Ressourcen optimieren will, oder du persönliche Ziele in deinem Leben oder bei der Arbeit verfolgst, mit der SMART Methode lässt sich für jedes Projekt ein verlässlicher Rahmen setzen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob du ein eigenständiges Projekt verfolgst, oder mit einem Team zusammenarbeitest.

Die Kriterien der SMART Methode lassen sich leicht erklären. Generell geht es darum, sicherzustellen, dass ein Ziel durch Einhaltung der fünf Kriterien eindeutig und konkret definiert wird. Dabei gilt es stets vom Anfang bis zum Ende zu denken und die jeweilige Zielsetzung immer auch an einen Termin bzw. einen konkreten Zeitpunkt verknüpfen. Wenn ein Ziel nicht präzise formuliert wird, ist es schwierig dieses auch zu erreichen. Das kann an folgendem Beispiel verdeutlicht werden:

► Angenommen du möchtest generell sportlicher werden.

Ich möchte sportlicher werden.

Gibt dir aber keinen Anhaltspunkt, den du konkret verfolgen kannst. Eine Zahl als messbare Konstante kann dir dabei helfen ein realistisches Ziel zu stecken, etwa innerhalb der nächsten sechs Monate zehn Kilo abzunehmen oder zuzunehmen. Auch die Form des Sports muss bei der Zielsetzung berücksichtigt werden. Ein Ziel, welches der SMART Methode entspricht, wäre beispielsweise:

Ich gehe in den nächsten sechs Monaten jeden Tag laufen.

Laufen ist eine spezifische (S) Sportart, tägliche Trainingseinheiten sind messbar (M), das Ziel ist attraktiv (A), realistisch (R) und mit einem Zeitrahmen von 6 Monaten klar terminiert (T).

► Dasselbe lässt sich auch auf unternehmerische Ziele übertragen. Eine Zielformulierung:

Mehr Umsatz generieren,

bietet kaum Orientierung. Nach der SMART Methode wäre eine gute Formulierung:

Im nächsten Jahr soll der Umsatz durch das Erschließen neuer Vertriebskanäle um 40 Prozent gesteigert werden.

Zur Verdeutlichung die einzelnen Kriterien im Überblick:

S für spezifisch
Zunächst einmal müssen die berühmten W-Fragen geklärt werden. Du solltest dich also fragen, WER, WAS, WO, WANN und WARUM stattfinden soll. Versuche sämtliche Details in einem prägnanten Satz zu formulieren.

M für messbar
Nur wenn das Ziel im Nachhinein messbar, also mit Zahlen überprüfbar ist, lassen sich Rückschlüsse ziehen oder Bewertungen treffen. Sowohl quantitative als auch qualitative Kriterien sind messbar.

A für akzeptiert
Sämtliche Beteiligten, also Mitarbeiter, Kommilitonen oder Teammitglieder müssen das jeweilige Ziel akzeptieren und attraktiv finden.

R für realistisch
Wenn es um konkrete Zahlen oder einschneidende Entscheidungen geht, helfen unrealistische Ziele nicht weiter. Bei der Zielsetzung müssen demnach sämtliche potenziellen Risiken und Chancen genau abgewägt werden und somit ein realistisch zu erreichendes Ziel zu formulieren.

T für terminiert
Ohne einen zeitlichen Rahmen, einen konkreten Zeitpunkt für das Erreichen des Ziels macht eine Planung in den seltensten Fällen Sinn, oft wird der Zeitraum zudem durch Faktoren bestimmt, auf die man selber keinen Einfluss hat. Der finale Termin dient nicht nur der Orientierung und als Kontrollpunkt für die spätere Kontrolle, sondern oft auch als Ansporn für alle am Projekt Beteiligten.

Pro und Contra der SMART Methode

Die SMART Methode bietet neben Orientierung vor allem verlässliche Kontrolle bei der Umsetzung von Zielen. Bei der Durchführung von Projekten ist es enorm wichtig, bereits zu Beginn alle relevanten Punkte mit in die Planung einzubeziehen. Dennoch eignet sich diese Methode nicht in jedem Fall. kontraproduktiv ist die SMART Methode beispielsweise in Zusammenhängen, in denen eine sehr schnelle Entscheidung getroffen werden muss oder bei  experimentellen Projekten, bei welchem das Resultat nicht im Vorhinein festgelegt ist.

yes Vorteile

✅ Leichtere und effizientere Umsetzung von mittel- und langfristigen Projekten.
✅ SMART Ziele bieten eine gute Grundlage und Ausgangsbasis effektive Projektplanung.
✅ Mehr Klarheit und Struktur. SMART Ziele setzen Prioritäten und Zuständigkeiten sind klar geregelt.
✅ Erhöht erwiesenermaßen die Erfolgswahrscheinlichkeit von Projekten.

no Nachteile

❌ Gerade bei innovativen Unternehmen können SMART Ziele durchaus dafür sorgen, dass nicht das gesamte Potenzial ausgeschöpft wird. Dadurch, dass von Beginn an realistische Ziele gesetzt werden, haben visionäre Ideen und das berühmte „out-of-the-box“-Denken keinen Platz.
❌ Die Motivation und der Ehrgeiz von Mitarbeitern kann unter Umständen in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch der Leistungsdruck auf Mitarbeiter kann  sich verstärken.

Fazit und Tipps

Ziele sind nicht nur Motor jeden unternehmerischen Handels, auch der persönliche Erfolg im Leben hängt stark von den festgelegten Zielen ab. Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt und genau dies wird bei der SMART Methode besonders berücksichtigt.

Der feste Rahmen, der eine Überprüfung der Ziele ermöglicht, kann sowohl motivieren, als auch demotivieren. Letzteres ist nicht nur dann der Fall, wenn Ziele eindeutig nicht erreicht werden, sondern vor allem auch dann, wenn die Zielformulierung unklar bleibt und eine Erreichung somit gar nicht möglich ist. Daher ist es immer vom Einzelfall abhängig, ob die SMART Methode die beste Option ist, denn alternativlos ist die Methode keinesfalls. Wenn du dich weiterführend mit dem Thema Projektplanung, Erreichen von Zielen und erfolgreicher Umsetzung beschäftigen willst, solltest du dir in jedem Fall auch alternative Methoden, wie etwa die WOOP Methode, die ALPEN Methode oder das KRAFT Modell näher ansehen.
Du hast schon abgestimmt. Danke! like-dislike confetti
War dieser Artikel hilfreich?
author image
Edda Baumann
Edda macht gerade ihr Master in Germanistik, so ist sie ganz gut im akademischen Schreiben bewandert. Sie ist immer wieder aufs Neue fasziniert, wie viel im Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten steckt und erzählt gerne alle Trickst auf dem Blog von studi-kompass.