Für junge Menschen ist das Studium von großer Bedeutung. Schließlich ermöglicht es die Weiterbildung in einem bestimmten Bereich, der für das spätere Berufsleben relevant ist. Mithilfe eines Studiums lassen sich die Chancen auf eine positive Karriereentwicklung erhöhen. Das erlernte Wissen kann auch im Rahmen einer Unternehmensgründung angewandt werden. Es gibt einige Studenten, die bereits während ihres Studiums unternehmerisch aktiv werden möchten. Doch passen Selbstständigkeit und Studium wirklich zusammen, wie findet man die richtige Balance und welche steuerlichen Aspekte müssen berücksichtigt werden?
Warum die Unternehmensgründung während des Studiums eine Herausforderung ist
Manche Studenten sind begeistert von der Idee, bereits während des Studiums ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dabei entstehen einige Vorteile, wie die Möglichkeit, praktische Erfahrungen sammeln zu können und wichtige Kontakte in einer Branche zu knüpfen. Im Optimalfall kann man sogar die finanzielle Unabhängigkeit erreichen, wenn die unternehmerische Aktivität einen entsprechenden Erfolg bringt. Das klingt erst einmal super, in der Realität ist die Bewältigung von Unternehmensgründung und Studium allerdings eine große Herausforderung. Damit diese Herausforderung bewältigt werden kann, müssen bestimmte Faktoren berücksichtigt werden.
Die Bedeutung von Zeitmanagement
Damit Studenten ihr Studium und die Selbstständigkeit unter einen Hut bringen können, müssen sie ihr
Zeitmanagement optimieren. Schließlich erfordert ein Studium einen nicht unerheblichen Aufwand und jede Menge Zeit. Die Selbstständigkeit sorgt dafür, dass sich der Zeitaufwand zusätzlich erhöht. Studenten sollten daher realistische Erwartungen haben und sich darüber im Klaren sein, dass sie viel Zeit investieren müssen. Die Erstellung eines klaren Zeitplans ist wichtig, damit beide Tätigkeiten bewältigt werden können, ohne eine davon zu vernachlässigen.
Finanzielle Hürden
Studenten haben oftmals kein oder nur ein geringes Einkommen. Das Studium wird in der Regel von den Eltern oder durch die Aufnahme eines Teilzeitjobs finanziert. Die Unternehmensgründung während des Studiums führt dazu, dass sich die finanzielle Belastung für den Studenten deutlich erhöht. Das liegt daran, dass die Gründung eines Unternehmens Kapital erfordert. Beispiele hierfür sind die Anmietung von Geschäftsräumen oder die
Abrechnung deiner digitalen Produkte. Trotzdem müssen Studenten immer noch dazu in der Lage sein, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und unter Umständen auch Studiengebühren zahlen.
Finanzielle Hilfe durch BAföG
Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) stellt eine finanzielle Unterstützung für Studenten in Deutschland dar. Ob Studenten
BAföG erhalten, während sie zur Studienzeit ein Unternehmen betreiben, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Damit ein Anspruch auf BAföG besteht, müssen gewisse Bedingungen erfüllt sein. So darf das Einkommen der Eltern eine bestimmte Höhe nicht überschreiten. Auch das eigene Vermögen spielt eine wichtige Rolle. Grundsätzlich gilt allerdings, dass die Unternehmensgründung während des Studiums kein Ausschlusskriterium ist, sodass selbstständige Studenten bei Erfüllung der Voraussetzungen BAföG beziehen können.
Die richtige Balance finden
Die
Balance zwischen Studium und Unternehmensgründung ist essenziell, um beides erfolgreich voranzutreiben. Dabei spielt nicht nur das bereits angesprochene Zeitmanagement eine wichtige Rolle, sondern auch das Festlegen von Prioritäten. Studenten müssen dazu in der Lage sein, klare Prioritäten zu setzen und zu erkennen, wann welche Tätigkeit gerade wichtiger ist. Während einer stressigen Phase des Studiums, wie der Zeitraum kurz vor den Prüfungen, sollte der Fokus auf dem Studium liegen. In diesem Fall sollten die Unternehmensaktivitäten entsprechend zurückgeschraubt werden.
Wo Studenten Hilfe bei der Unternehmensgründung erhalten
Studenten stehen viele Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Einige Hochschulen bieten Inkubatoren und Gründerzentren an, in denen Studenten bei der Ausarbeitung von Geschäftsideen unterstützt werden. Zum Teil gibt es auch Mentoring-Programme. Im Rahmen eines solchen Programmes können Studenten von erfahrenen Unternehmern lernen und wichtige Kontakte knüpfen. Finanzielle Hilfen können neben BAföG auch durch Wettbewerbe, Stipendien oder Darlehen erhalten werden. Eine frühzeitige Bewerbung ist hier zu empfehlen.
Steuerliche Aspekte
Wenn Studenten Geld mit ihrer selbstständigen Aktivität verdienen, dann müssen sie ab Erreichen einer gewissen Summe auch Steuern abführen. Für den Fall, dass BAföG bezogen wird, gilt ein Freibetrag in Höhe von 6.240 Euro pro Jahr und 520 Euro pro Monat. In den Semesterferien dürfen Studenten durchaus auch mal mehr verdienen als die monatliche Grenze. Wird der jährliche Freibetrag überschritten, kann der Zuschuss gekürzt werden. Außerdem muss in einem solchen Fall Einkommensteuer auf die Einnahmen gezahlt werden.