Investition in die Karriere: Lohnt sich ein Studium und wie finanziere ich es?


Eine Reihe von Büchern
Inhaltsverzeichnis
  1. Investition in die Karriere: Lohnt sich ein Studium und wie finanziere ich es?
  2. Sparsames Leben setzt das richtige Mindset voraus
  3. Das Studium mit Bafög finanzieren – wann es für Dich möglich ist
  4. Studium mit einem Nebenjob finanzieren
  5. Duales oder berufsbegleitendes Studium zur besseren Finanzierung
  6. Studentenkredit mit Vorsicht zu genießen
  7. Nutze Stipendien, wenn Du die Chance dazu hast
  8. Fazit: Finanzierung des Studiums auf verschiedene Wege möglich

Nach dem erfolgreichen Schulabschluss stehst Du vor der Frage, wie es jetzt weitergeht. Ausbildung? Direkt in den Job? Studium? Letzteres ist der bevorzugte Weg vieler junger Menschen, da am Ende besser bezahlte Jobs auf Dich warten. Wenn Du allerdings keine spendierfreudigen Eltern hast, werden die Finanzen schnell zum Problem. Ein Studium kostet Geld und davon hast Du in jungen Jahren vermutlich wenig. Die gute Nachricht ist, dass es verschiedene Finanzierungsoptionen gibt, mit denen Du Dir Deinen Traum von der akademischen Ausbildung erfüllen kannst.

Dein Mindset spielt allerdings auch eine wichtige Rolle. Dir muss klar sein, dass Du anfangs nicht auf großem Fuß leben kannst und einige Einschränkungen auf Dich zukommen. Das funktioniert, wenn Du es wirklich willst. Denke einfach an die Zeit „danach“, wenn Du die Früchte Deiner Arbeit und Deiner Entbehrungen erntest. Wir verraten Dir, wie Du Dein Studium finanzierst, denn natürlich lohnt es sich für Dich.

Sparsames Leben setzt das richtige Mindset voraus

Du bist jung, Du hast Lust auf Abenteuer und Du bist (mal wieder) broke. Fühlt sich verdammt mies an, wenn am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist und es in eurer Studi-WG zum dritten Mal in Folge Nudeln mit Ketchup gibt. Ganz so dramatisch muss es aber nicht laufen, wenn Du das richtige Mindset mitbringst. Klar ist, dass Du Dir anfangs nicht so viel leisten kannst. Manche Party musst Du vielleicht sausen lassen, weil Dir die Kohle zum Ausgehen fehlt. Und auch sonst verbringst Du vermutlich mehr Zeit daheim als unterwegs. Gegessen wird natürlich in der heimischen Küche, denn draußen ist es teurer.

Manchmal dürfen aber auch Ausnahmen sein. Halte nach Angeboten Ausschau, wenn Du Dir mal einen leckeren Snack zwischendurch gönnen willst. Beim Fastfood kannst Du zum Beispiel mit KFC Gutscheinen sparen und wenn Du ein leckeres Frühstück genießen willst, schau mal bei der App Too Good to Go vorbei! Verzicht kann mühsam sein, vor allem wenn Deine Freunde schon ihre Ausbildung hinter sich haben und finanziell besser dastehen als Du. Unter Deinen Kommilitonen wirst Du aber viele Gleichgesinnte finden. Tausch Dich mit ihnen aus und versuche so, das Leben als Student abwechslungsreich zu gestalten.

Und mal ehrlich: Die Partys mit Rotwein aus dem Tetrapack in der Studenten-WG sind legendär. Da kann der teure Clubbesuch oft nicht mithalten.
 

Das Studium mit Bafög finanzieren – wann es für Dich möglich ist

In vielen Fällen hast Du die Möglichkeit, Bafög zu beantragen und so einen Teil Deines Studiums zu finanzieren. Voraussetzung ist, dass Du ein förderungsfähiges Studium absolvierst. Vollzeitstudien an der Berufsakademie oder an einer Hochschule gehören ebenso dazu wie konsekutive Masterstudiengänge.

Allerdings gibt es ein paar weitere Voraussetzungen, die Du erfüllen musst:
 
  1. Du bist höchstens 45 Jahre beim Start Deines Bachelorstudiums
  2. Dein Lebenspartner oder Deine Eltern haben nicht genug Einkommen, um Dich zu unterstützen
  3. Dein eigenes Einkommen liegt nicht über 556 Euro pro Monat (ab Wintersemester 24/25)
  4. Dein Vermögen liegt nicht über 15.000 Euro (bist Du über 30 Jahre, dürfen es 45.000 Euro sein)
Das größte Problem bei der Beantragung von Bafög ist das Einkommen von Eltern oder Lebenspartner (je nach Deiner Lebenssituation). Lebst Du mit einer anderen Person in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft oder bist verheiratet, spielt das Einkommen der Person eine Rolle. Die Unterhaltspflicht Deines Partners geht vor die Deiner Eltern, daher wird dessen Gehalt primär berücksichtigt. Bist Du unverheiratet, steht das Einkommen Deiner Eltern im Mittelpunkt. Hier kommt es auf das Nettoeinkommen an, das nach Abzug aller Ausgaben übrig bleibt.

Vom Bruttoeinkommen Deiner Eltern werden folgende Leistungen abgezogen:
 
  1. Werbungskosten
  2. Sozialpauschale von 22,3 % im Jahr
  3. Gezahlte Steuern
  4. Riester-Beiträge
Am Ende bleibt das relevante Einkommen für die Berechnung Deines Bafögs übrig. Zusätzlich haben Deine Eltern die Möglichkeit, Freibeträge von ihrem Einkommen abziehen zu lassen. Das können Eltern-Freibeträge sein und jene, die für jedes unterhaltspflichtige Kind gewährleistet werden.

Tipp: Bist Du über 30 Jahre alt, hast schon fünf Jahre gearbeitet oder Dein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt? In diesem Fall kannst Du ein Elternunabhängiges Bafög beantragen. Hier spielt das Einkommen Deiner Eltern keine Rolle und Du kannst Dein Studium trotzdem mit Bafög finanzieren.
 

Studium mit einem Nebenjob finanzieren

Mit einem Nebenjob hast Du die Möglichkeit, die Haushaltskasse während Deines Studiums aufzubessern und mit etwas Glück sogar noch was zu lernen. Als studentische Hilfskraft arbeitest Du beispielsweise direkt an der Hochschule und unterstützt das Lehrpersonal bei der Vorbereitung auf ihre Seminare. Das gibt Dir tiefen Einblick in die Materie und ermöglicht Dir den Aufbau von Kontakten an der Hochschule oder Uni.

Eine gute Alternative ist der Werkstudentenjob. Du arbeitest hier in einem klassischen Unternehmen und darfst bis zu 20 Stunden pro Woche aktiv werden. In den Semesterferien kannst Du die Zeit deutlich ausdehnen und so auch mehr verdienen. Suche Dir am besten einen Job, der inhaltlich an Deinem Studium ausgerichtet ist. So erlernst Du praktische Kenntnisse, die Dir im Beruf später weiterhelfen. Manchmal gibt es sogar die Möglichkeit, anschließend eine feste Stelle im Unternehmen zu bekommen. Du kennst die Kollegen schon und weißt bereits, was im Unternehmen auf Dich wartet.

Die dritte Option ist ein klassischer Minijob. Hier gibt es zwei Varianten, die für Dich infrage kommen:
 
  • Der 538 Euro Minijob bringt Dir einen Monatsverdienst von 538 Euro, die Sozialabgaben sind mit einer Pauschale bereits abgedeckt. Da der gesetzliche Mindestlohn gilt, ist die Anzahl Deiner Arbeitsstunden fest geregelt.
  • Ein kurzfristiger Minijob darf insgesamt 70 Tage pro Jahr dauern, der Verdienst kann aber höher liegen. Da es bei gleichzeitigem Bafög-Bezug Probleme geben kann, ist der 538 Euro Job beliebter.
Wichtig zu wissen: Wählst Du die kurzfristige Beschäftigung, darfst Du unbegrenzt verdienen. Voraussetzung ist, Du arbeitest nicht mehr als drei Monate. Für die Sozialversicherung fallen keine Kosten ab, Du zahlst aber Lohnsteuer. Solche Optionen sind in den Semesterferien praktisch, wenn Du etwas mehr Geld in die Tasche bringen möchtest.
 

Duales oder berufsbegleitendes Studium zur besseren Finanzierung

Entscheidest Du Dich für ein duales Studium, absolvierst Du praktische Ausbildung und Theorie in einem. Dein Vorteil ist, dass Du von Anfang an Geld verdienst und Deinen Lebensunterhalt finanzieren kannst. Das Gehalt variiert je nach Unternehmen. Manchmal fließen nur 700 Euro im Monat, andere zahlen schon 1.500 Euro und mehr im ersten Studienjahr. Das Gehalt steigt jedes Jahr an. In Spitzenunternehmen kannst Du mit etwas Glück bis zu 1.800 Euro im Monat verdienen. Kombiniert mit einer sparsamen Lebensweise ein echter Zugewinn. Denke aber daran, dass Studiengebühren auf Dich zukommen können. Nicht alle Unternehmen übernehmen sie vollständig, informiere Dich vorher genau!

Bist Du schon länger berufstätig, hast Deine Ausbildung hinter Dir und möchtest jetzt studieren? Dann kommt ein berufsbegleitendes Studium infrage. Du studierst in Teilzeit und bleibst trotzdem in Deinem bisherigen Job. Dein Gehalt wird zwar etwas weniger, da Du Stunden reduzierst, trotzdem fließt jeden Monat Geld auf Dein Konto. Ob Du ein Fernstudium oder ein Campus-Studium wählst, bleibt Dir überlassen.

Wenn Du mehr über das duale Studium wissen möchtest, schau Dir das nachfolgende Video an. Hier werden die wichtigsten Fakten erklärt:


 

Studentenkredit mit Vorsicht zu genießen

Das Studium darf nicht zur Schuldenfalle werden, daher solltest Du die Kreditaufnahme sorgfältig überdenken. Die Zinsen sind auch bei der KfW-Bank deutlich angestiegen und Du musst alles zurückzahlen. Während diese Option vor einigen Jahren noch Standard war, ist sie heute umstritten. Wenn Du andere Optionen zur Finanzierung hast, nutze sie! Die gestiegenen Zinsen führen dazu, dass Du am Ende Deines Studiums einen hohen Schuldenberg hast. Verdienst Du gut, kannst Du ihn über Jahre abtragen. Du hast aber den Nachteil, dass Du verpflichtet bist.

Findest Du nicht gleich einen Job, kann es zu ernsthaften Problemen kommen. Mit der Zinssatzanhebung sind die Antragszahlen gesunken. Immer mehr Studierende entscheiden sich für eine andere Finanzierungsoption, um das Risiko der Schuldenfalle gar nicht erst einzugehen. Wäge sorgfältig ab, ob diese Option für Dich infrage kommt. Es kann belastend sein, wenn Du Dich eigentlich auf die Hausarbeit konzentrieren und Dein Studium absolvieren möchtest, der Schuldenberg aber immer im Hinterkopf sitzt.
 

Nutze Stipendien, wenn Du die Chance dazu hast

Das Stipendium ist eine finanzielle Lösung für Studierende, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Ein klarer Vorteil, allerdings bekommst Du nicht in allen Situationen den Zuschuss. Gute Noten sind bei den meisten Anbietern Grundvoraussetzung, damit Du in die engere Auswahl kommst. Das Ziel ist es, die besten Studierenden zu unterstützen und die zeichnen sich vor allem durch gute Leistungen aus.

Folgende Stipendien sind in Deutschland beliebt:
 
  1. Öffentliche Förderung durch Begabtenförderwerke: Die staatlichen Institutionen sind eng mit Kirche oder Politik verknüpft, nur wenige unabhängige Studienstiftungen existieren in Deutschland.
  2. Aufstiegsstipendium: Auch diese Form der Förderung ist öffentlich und richtet sich an Studierende, die bereits Praxiserfahrung nach der Ausbildung gesammelt haben. Deine beruflichen Leistungen sind hier entscheidend, der Schulabschluss hingegen irrelevant.
  3. Deutschlandstipendium: Pro Jahr bekommst Du bei diesem Stipendium 3.600 Euro. Gezahlt wird zur Hälfte von privaten Förderern und zur anderen Hälfte von Unternehmen, Alumni, Vereinen oder Stiftungen. Monatlich bekommst Du 300 Euro aufs Konto, Du musst das Geld nicht zurückzahlen.

Fazit: Finanzierung des Studiums auf verschiedene Wege möglich

Du hast die Chance, Dein Studium auf unterschiedliche Weise zu finanzieren, selbst wenn Dein Erspartes noch nicht ausreicht. Auch wenn die Zeit des Studiums erstmal trostlos erscheinen mag, ebnest Du Dir damit den Weg auf eine solide berufliche Zukunft. Akademiker verdienen im Durchschnitt deutlich mehr und sind seltener arbeitslos. Langfristig zahlen sich die Entbehrungen also aus.