Interesse: Film – Diese Möglichkeiten beim Studium gibt es


Die Studenten, die ein Film Studium an einer Hochschule beginnen
Inhaltsverzeichnis
  1. Interesse: Film – Diese Möglichkeiten beim Studium gibt es
  2. Voraussetzungen, die du erfüllen solltest
  3. Hochschulen, an denen du Film studieren kannst
  4. Die Studieninhalte und Schwerpunkte
  5. Der Ablauf des Filmstudiums
  6. Berufe, die du nach dem Studium ergreifen kannst

Du kennst Schauspieler:innen genau wie Regiseur:innen bei Namen? Du begeisterst dich für neue genau wie alte Filme und möchtest mehr, als nur an der Oberfläche kratzen und als Rezipient:in vor der Leinwand oder dem Bildschirm sitzen? Innerhalb dieses Studiums wiederum gibt es eine Menge Möglichkeiten, welche Schwerpunkte du setzt, die später wiederum die Wahl deines Berufes beeinflussen werden.
 

Voraussetzungen, die du erfüllen solltest

Zunächst einmal ist für ein Filmstudium – zumindest in Deutschland – eine allgemeine Hochschulreife, also Abitur, Voraussetzung. Mit einem Fachabitur qualifizierst du dich ebenfalls für die Bewerbung. Eine Alternative kann jedoch zudem eine fachverwandte Berufsausbildung plus drei Jahre Berufserfahrung sein. Hast du also etwa nach deinem Realschulabschluss noch eine Lehre zum Tontechniker absolviert, kannst du auch damit eine Bewerbung bei einer Filmhochschule einreichen.

Einen Numerus clausus, also einen Notendurchschnitt, der seit über 50 Jahren in Deutschland Voraussetzung für die Bewerbung um viele Studienplätze ist, gibt es für ein Filmstudium nicht. Ähnlich wie in anderen künstlerischen Studiengängen ergäbe dieser auch wenig Sinn. Stattdessen wird für das Filmstudium eine Bewerbungsmappe inklusive Arbeitsproben nötig sein. Bewirbst du dich etwa um einen Studienplatz im Bereich Regie, wird die Hochschule von dir verlangen, einige kleinere Filmprojekte zu sehen, bei denen du bereits Regie geführt hast. Vielleicht hast du bislang auch nur Praktika im Bereich Schnitt gesammelt, aber kannst auch hier etwas vorweisen? Dann kannst du auch solches Bewerbungsmaterial nutzen und einen Versuch starten.

Fast genauso wichtig, wie die passenden Nachweise für deine Qualifikation dürfte nämlich ein Motivationsschreiben sein, in dem deutlich wird, dass du die oder der Richtige für ein Studium in genau diesem Fach bist. Du kannst dieses Schreiben auf deine eigene Art und Weise gestalten.

Hegst du vielleicht eine Liebe zu den Filmen der 90er als ganz besonderes Jahrzehnt, weil du diese besonders gut findest – man denke etwa an Heat, Matrix oder Fight Club? Dann schreibe darüber, warum diese Zeit für dich DIE Zeit des Films schlechthin war und wie du versuchen möchtest, diese Zeit in deinem eigenen künftigen Schaffen wieder aufzugreifen. Sei schon in deinem Motivationsschreiben kreativ – dann zeigst du, dass du über den Tellerrand hinausdenkst, und wirst für künstlerische Studiengänge als Bewerber:in wirklich attraktiv. Denn keine Hochschule möchte Einheitsbrei, schließlich haben sie alle einen guten Ruf, den sie behalten möchten.
 

Hochschulen, an denen du Film studieren kannst

In Deutschland gibt es derzeit (Stand: 15.09.2022) sieben Hochschulen, die Film als Studiengang anbieten. Diese sind:
 
  • Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF)
  • Filmakademie Baden-Württemberg (Ludwigsburg)
  • Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
  • Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB)
  • Hamburg Media School
  • Kunsthochschule für Medien Köln (KHM)
  • Internationale Filmschule Köln

Die Studiengänge drehen sich alle ums Thema Film, sie können sich an den einzelnen Standorten jedoch stark unterscheiden. Je nach ihrer Fachausrichtung eignet sich eine Schule dann vielleicht besser, wenn du dich aufs Schreiben – etwa als Drehbuchautor:in konzentrieren möchtest – oder etwa auf den bereits erwähnten Bereich Tontechnik.

Nicht immer kannst du auch an jeder Hochschule jeden Schwerpunkt setzen. Du solltest dich also im Vorfeld genau zu den Hochschulen und den derzeit angebotenen Fachrichtungen informieren. Wir empfehlen, dass du dich dann anhand deiner Interessen entscheidest. Der Standort sollte bei deiner Wahl sekundär sein.
 

Die Studieninhalte und Schwerpunkte

Wie bereits erwähnt, können sich die Studieninhalte und die Schwerpunkte, die du im Laufe des Studiums setzen kannst, von Hochschule zu Hochschule stark unterscheiden. Du wirst allerdings in den meisten Fällen nicht nur allein Einblicke in den Bereich des Films bekommen. Vielmehr wirst du dich mit Bewegtbildproduktionen im Allgemeinen befassen und auch die Bereiche Fernsehen und Serien kennenlernen.

Von theoretischen Grundlagen, über die verschiedenen Möglichkeiten und Ansätze, wie sich Filme schreiben, drehen und interpretieren lassen, bis hin zur technischen Seite, der Produktion von Bewegtbildern, wird dein Studium vermutlich alles (zumindest ansatzweise) abdecken.

Somit wirst du dich sicherlich, egal, bei welcher Filmhochschule du studierst, mit folgenden Studieninhalten auseinandersetzen:
 
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Schnitt
  • Animation
  • Visual Effects
  • Szenografie
  • Dokumentarfilme
  • Produktion
  • Postproduktion
Außerdem lernen Filmstudent:innen einiges über Medienrecht. Denn der wirtschaftliche Aspekt des Filmemachens darf nicht unbeleuchtet bleiben – schließlich spielt er im späteren Berufsleben ebenfalls eine wichtige Rolle.

Fragen rund ums Urheberrecht, das Copyright sowie Vertragsrecht und was es mit Lizenzen für Filme auf sich hat, werden in derlei Studienmodulen behandelt.

Hinzu kommen Studieninhalte, die sich um die Planung und das Durchführen von Filmprojekten drehen. Du wirst in diesem Zusammenhang zum Beispiel Projektmanagement und Zeitmanagement lernen oder auch Grundlagen der Produktentwicklung kennenlernen.

Schließlich sind Studieninhalte, die sich mit dem Marketing von Filmprodukten befassen, ebenfalls keine Seltenheit. Worauf kommt es an, wenn man einen selbstgedrehten Film vermarkten möchte? Wie funktioniert das für verschiedene Arten von Filmen? Wie lässt sich eine Marktanalyse anstellen, die aussagekräftig ist und einem wichtigen Detail bezüglich des Marketings verrät? Diesen und vielen weiteren Fragen wird hierbei nachgegangen.
 

Der Ablauf des Filmstudiums

Der grobe Ablauf des Filmstudiums ist, unabhängig von den Schwerpunkten, die du setzt, an den meisten Fachhochschulen ähnlich oder gleich. In aller Regel handelt es sich bei einem Filmstudium um ein Vollzeit-Präsenzstudium. Das bedeutet, dass du jegliche Studieninhalte vor Ort in der Theorie und in der Praxis lernen wirst. Hinzu kommen sicherlich einige Zeit, die du in der Bücherei oder bei dir zuhause mit geliehenen und gekauften Büchern verbringen wirst, um die Theorie zu vertiefen und dir zusätzliches, nützliches Wissen anzueignen. Diverse Praktika kommen ebenfalls meist hinzu.

Im Bachelorstudiengang (in der Regel 6 Semester) wird dir eine große Menge an Lehrmodulen rund um den Film begegnen. Diese können Namen tragen, wie
 
  • Filmgeschichte
  • Filmanalyse
  • Grundlagen Drehbuch
  • Grundlagen Kamera
  • Grundlagen Schnitt
  • Dramaturgie
  • Montagetheorie
  • Kameraführung
  • Grundlagen Licht
  • Storytelling
  • Audioschnitt
  • Videotechnik
  • Bildgestaltung oder auch
  • 2D- und 3D-Animation

Das sind nur Beispiele, da jede Hochschule andere Module anbietet und diesen eigenen Namen geben kann. Für den Abschluss des Bachelorstudiums wird eine Bachelorarbeit nötig sein. In der Regel beinhaltet diese einen Filmanteil – der sich von selbst erklärt – und einen Textteil. Du musst keine Angst haben, dass dieser wahnsinnig kompliziert wird. In der Regel arbeitest du ein Exposé aus, dass du mit einer/ einem begleitenden Dozenten:in genau besprichst. Auf dieser Grundlage schreibst du deine Arbeit, um den Titel „Bachelor of Arts“ zu erringen.

In einem Masterstudiengang (in der Regel 4 Semester) kannst du dich dann, je nachdem, welche Schwerpunkte du vielleicht schon während des Bachelorstudiums gesetzt hast, näher auseinandersetzen. Module können hierbei beispielsweise folgendermaßen heißen:
 
  • Medienethik
  • Ästhetik und Theorie
  • Charakterentwicklung
  • Vertrieb und Verleih
  • Filmfestivals
  • Bildästhetik
  • Creative Leadership

Das Masterstudium schließt du mit einer Masterarbeit ab, um dann den Titel „Master of Arts“ zu tragen.
 

Berufe, die du nach dem Studium ergreifen kannst

Durch die Studieninhalte und -schwerpunkte sollte bereits deutlich geworden sein, wie vielfältig das Filmstudium sein kann. In ähnlicher Weise verhält es sich auch mit den Berufen, die du im Anschluss an dein Studium ergreifen kannst. Auch hier stehen dir eine Menge Möglichkeiten offen.

In der Regel wirst du nach dem Filmstudium hinter der Kamera aktiv sein. Du wirst dich an Drehs beteiligen und/ oder erst in der Post-Produktion an filmischen Werken mitwirken, indem du etwa viel Zeit damit verbringst, abgedrehte Szenen zu spannenden Sequenzen zusammenzuschneiden und schließlich zu runden Filmen zusammenzufügen.

Du musst aber nicht einmal bei Film und Fernsehen aktiv werden. Denn heute ist es nicht unüblich, dass sich Absolvent:innen im Bereich Film schon gleich nach dem Studium selbstständig machen. Als Werbefilmer:in oder auch als Webvideoproduzent:in kannst du heutzutage mitunter schnell Fußfassen und mit guten Ideen und kreativen Umsetzungen durchaus gutes Geld verdienen.

Obwohl du vielleicht nicht unbedingt Schauspiel studiert hast, kann es dennoch sein, dass du über Umwege irgendwann auch vor der Kamera stehst – schließlich erkennt vielleicht irgendwann jemand ein verstecktes Talent in dir und fragt dich, ob du auch an solcher Arbeit einmal Interesse hättest.

Folgende abschließende Liste gibt dir einen Überblick über typische Berufsbezeichnungen, die Absolvent:innen eines Filmstudiums tragen:
 
  • Regisseur:in
  • Regieassistent:in
  • Drehbuchautor:in
  • Werbefilmer:in
  • Kamerafrau/ Kameramann
  • Kamera-Assistent:in
  • Schauspieler:in
  • Bildregisseur:in
  • Tonregisseur:in
  • Cutter:in
  • Produzent:in
  • Maskenbildner:in
  • Lichttechniker:in
  • Audio-Engineer
  • VFX-Artist
  • Mediengestalter:in