Berufsweg Lehrer – Von Studium bis Referendariat


Lehrer unterrichtet eine Lektion im Unterricht
Inhaltsverzeichnis
  1. Berufsweg Lehrer – Von Studium bis Referendariat
  2. Welche Eigenschaften sollte ein Lehrer mitbringen?
  3. Arbeit mit Kindern, Kommunikationsvermögen und Autorität
  4. Kritikfähigkeit und Stressresistenz
  5. Fähigkeit zum Vermitteln von Inhalten und Selbstständigkeit
  6. Mögliche Fächer und unterschiedliche Schularten
  7. Lehramtsstudium für verschiedene Schularten
  8. Mögliche Fächer und Kombinationen
  9. Inhalte des Studiums
  10. Fachliche Inhalte
  11. Bildungswissenschaftliche und schulpraktische Inhalte
  12. Das Referendariat
  13. Ablauf eines Referendariats
  14. Veränderungen und ausreichende Vorbereitung
  15. Fazit

Vielleicht stehst du aktuell vor der Auswahl deines Studiums und überlegst dir, welchen Berufsweg du nach deinem Abschluss einschlagen möchtest. Eine Variante besteht dabei in der Tätigkeit des Lehrers. Bevor du deine finale Entscheidung triffst, solltest du dich umfassend darüber informieren, ob dieser Job zu dir passen könnte.

Welche Eigenschaften sollte ein Lehrer mitbringen?

In einem ersten Schritt solltest du dich damit beschäftigen, welche Fähigkeiten und Eigenschaften ein guter Lehrer mitbringen muss. Denn nur, wenn du viele dieser Skills besitzt, kannst du deine Tätigkeit erfolgreich ausführen und damit langfristig eine berufliche Erfüllung finden. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehören unter anderem:
 
  1. Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
  2. Kommunikationsvermögen sowie Autorität
  3. Kritikfähigkeit und hohe Stressresistenz
  4. die Fähigkeit, Inhalte zu erklären und vermitteln
  5. sowie ein hohes Maß an Selbstständigkeit

Arbeit mit Kindern, Kommunikationsvermögen und Autorität

Als Basis für alles Weitere dient die Freude an der Arbeit mit Kindern und, je nach konkreter Ausrichtung, Jugendlichen. Ohne diese Einstellung wird es dir sehr schwerfallen, den Beruf als Lehrer erfolgreich auszuüben. Das Kommunikationsvermögen wiederum dient als Grundlage dafür, dass deine Schüler dich verstehen. So ist es wichtig, dass du vor einer Klasse frei und zusammenhängend sprechen kannst, ohne dabei Aussetzer zu haben oder nervös zu wirken. Damit einher geht eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit. So musst du vor deinen Schülern eine Autorität ausstrahlen, um die Klasse stets im Griff zu haben und in bestimmten Situationen eingreifen zu können.
 

Kritikfähigkeit und Stressresistenz

Darüber hinaus benötigst du Kritikfähigkeit und Stressresistenz. Nicht immer werden deine Schüler deine Aussagen oder deine Methoden ohne Widerworte hinnehmen. Daher ist es wichtig, dass du diesbezüglich ein sprichwörtliches dickes Fell mitbringst oder es dir zumindest aneignen kannst.

Stressresistenz benötigst du aus ähnlichen Gründen. Je nach Alter der Schüler und aktuellem Stand kann das Verhalten der Heranwachsenden äußerst anstrengend sein. Fehlt dir die Stressresistenz, wird hieraus für dich womöglich gerade auf Dauer eine massive psychische Belastung, die sogar zu Krankheiten führen kann. Im April dieses Jahres wurde eine Umfrage veröffentlicht, laut der auch die steigende Gewalt an Schulen in Deutschland den Druck auf Lehrer sowie das Risiko, an einem Burn-out zu erkranken, deutlich erhöht.
 

Fähigkeit zum Vermitteln von Inhalten und Selbstständigkeit

Darüber hinaus solltest du überlegen, ob du gut erklären, also Inhalte verständlich und anschaulich vermitteln kannst. Neben den fachlichen Kenntnissen ist dieser Skill unabdingbar, um deine Schüler zielführend bilden zu können. Als erster Indikator, ob du diese Fähigkeit mitbringst, können verschiedene Alltagssituationen dienen. Überlege dir, ob du Freunden und Bekannten bei Fragen Erklärungen derart geben kannst, dass das Anliegen danach vollständig beantwortet ist. Des Weiteren solltest du die Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten mitbringen. Das liegt daran, dass du deinen Unterricht selbst konzipieren und strukturieren musst. Bist du damit überfordert, hat dies spürbare negative Konsequenzen in deinem Berufsalltag.
 

Mögliche Fächer und unterschiedliche Schularten

Die Studiengänge im Bereich des Lehramts unterscheiden sich spürbar. So hast du die Möglichkeit, eine derartige akademische Ausbildung für verschiedene Schularten zu absolvieren. Gleichzeitig stehen je nach Konzept und Region verschiedene Fächer zur Auswahl.
 

Lehramtsstudium für verschiedene Schularten

Eine erste Variante besteht in einem Studium des Grundschullehramtes. Mit dem entsprechenden Abschluss bist du dann für Schüler dieser Schulart zuständig. Je nach Bundesland umfasst dies Kinder bis zur vierten (zum Beispiel Rheinland-Pfalz) oder bis zur sechsten (zum Beispiel Berlin und Mecklenburg-Vorpommern) Klasse.

Eine weitere Option ist das Studium des Lehramtes der Sekundarstufe 1. Mit diesem Abschluss wirst du dann auf verschiedenen weiterführenden Schulen eingesetzt, wozu allen voran die Haupt- und Realschulen gehören.

Alternativ kannst du das Lehramt für Gymnasien studieren. Damit hast du dann die Befähigung, Schüler bis zum Abitur zu unterrichten. Je nach Bundesland geht dies bis zur 12. oder zur 13. Klasse, wobei aktuell ein Trend zu einer Veränderung zurück zu 9 Jahren bis zur Hochschulreife erkennbar ist.
 

Mögliche Fächer und Kombinationen

Darüber hinaus fragst du dich sicherlich, welche Fächer und Kombinationen du studieren kannst. Auch dies ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und hängt gleichzeitig von der Schulart ab, auf die du dich vorbereiten lässt.

In den meisten Fällen studierst du zwei Fächer, wahlweise kann ein Drittes hinzukommen. Was möglich ist, zeigt sich beispielhaft mit einem Blick auf das Lehramt für Gymnasien in Baden-Württemberg. Zu den Optionen gehören hier unter anderem:
 
  1. Bildende Kunst
  2. Musik
  3. Deutsch
  4. Englisch
  5. Italienisch
  6. Latein
  7. Biologie
  8. Chemie
  9. und Mathematik
Daneben werden etwas weniger gängige Fächer wie Chinesisch angeboten. Bei deiner finalen Auswahl solltest du vor allem zwei Kriterien berücksichtigen. Zum einen solltest du dich informieren, welche Fächer in der Region, in der du leben und unterrichten möchtest, mit einem Blick auf die nächsten Jahre und Jahrzehnte gefragt sind.

Eine entsprechende Wahl kann dir den Berufseinstieg massiv erleichtern. Zum anderen solltest du für das Fach ein gewisses Talent sowie ein hohes Maß an Begeisterung mitbringen. Das erleichtert dir das Studium deutlich, gleichzeitig kannst du Inhalte, für die du dich selbst interessierst, sicherlich besser an deine zukünftigen Schüler vermitteln.
 

Inhalte des Studiums

Einen etwas genaueren Eindruck, was dich an der Universität während eines Lehramtsstudiums erwartet, bietet ein Blick auf die Inhalte dieser akademischen Ausbildung. Dabei sind relevant:
 
  1. fachliche Inhalte
  2. bildungswissenschaftliche Themen
  3. sowie schulpraktische Inhalte

Fachliche Inhalte

Mit einem Blick auf die fachlichen Inhalte bekommst du den Stoff der beiden Fächer deiner Wahl vermittelt, den auch deine Kommilitonen erlernen, die sich nicht für ein Lehramtsstudium entschieden haben.

Natürlich werden die Inhalte hierbei auf einem Level gelehrt, das deutlich über dem fachlichen Niveau liegt, das du später für deinen Unterricht benötigen wirst. Ein kleiner Unterschied zu den Kommilitonen, die kein Lehramt studieren, besteht außerdem darin, dass du nicht zum wissenschaftlichen Arbeiten ausgebildet wirst.
 

Bildungswissenschaftliche und schulpraktische Inhalte

Charakteristisch für das Lehramtsstudium sind wiederum die bildungswissenschaftlichen Inhalte. Damit wirst du auf den Aspekt des Lehrens vorbereitet. Allen voran gehören hierzu Veranstaltungen im Bereich der Pädagogik. Lernsozialisation und Lernpsychologie spielen ebenfalls eine Rolle. Darüber hinaus lernst du wichtige Inhalte zu den Themenbereichen Bildungstheorie und Bildungsanthropologie. Ebenfalls enthalten sind Grundlagen der Werteerziehung. Außerdem wirst du mit schulpraktischen Aspekten vertraut gemacht, die du im Rahmen von mehreren Praktika kennenlernst. Dabei sind die Themen Stoffvorbereitung sowie die Organisation von Klassen bedeutsam.
 

Das Referendariat

Wenn du den theoretischen Teil an der Uni bestanden und deinen Master in der Tasche hast, beginnst du dein Referendariat. Diese Phase wird auch Vorbereitungsdienst genannt.
 

Ablauf eines Referendariats

Dabei handelt es sich um deine praktische Ausbildung für den Schuldienst. Je nach Bundesland dauert das Referendariat 12, 18 oder 24 Monate. Die Einteilung wird entweder nach Schularten oder Schulstufen durchgeführt. Teile dieser Ausbildung absolvierst du in einem Studienseminar, andere Teile wiederum in einem praktischen Einsatz in der Schule. Um das Referendariat abschließen zu können, musst du verschiedene mündliche und schriftliche Prüfungen bestehen. Darüber hinaus musst du je Lehrfach in mindestens einem Prüfungsunterricht überzeugen. Schaffst du diese Hürden, bist du Lehrer und kannst deine berufliche Laufbahn beginnen.
 

Veränderungen und ausreichende Vorbereitung

Mit dem Beginn des Referendariats ändert sich einiges für dich. Dementsprechend solltest du schauen, dass du dich rechtzeitig mit diesen Entwicklungen beschäftigst, um mögliche Probleme zu umgehen.

Dazu gehört zum einen der finanzielle Aspekt. Als Referendar bekommst du bereits ein Gehalt. Dieses unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland, die konkrete Höhe hängt dabei neben der Region auch von der Schulart ab.

Im Großen und Ganzen liegen die Beträge mit Stand August 2023 laut der Webseite gew.de ungefähr zwischen 1500 und 1600 Euro pro Monat. Überlege dir also, ob dies zum Leben reicht – falls ja, solltest du die Nebentätigkeit, der du womöglich bisher nachgegangen bist, rechtzeitig kündigen. Fall nicht, musst du dich um zusätzliche Einkünfte kümmern.

Darüber hinaus ändert sich einiges mit einem Blick auf deine Versicherungen. Das gilt unter anderem bezüglich der Krankenversicherung. Während deines Studiums warst du womöglich über die Familienversicherung deiner Eltern versorgt.

Mit dem Beginn des Referendariats ist dies nicht mehr möglich. Dementsprechend solltest du dich umfassend informieren, welche Optionen du nun hast und was hinsichtlich der Beiträge zu beachten ist. Grundsätzlich gibt es dabei zwei Varianten.

Als angestellter Referendar bist du verpflichtet, eine gesetzliche Krankenversicherung abzuschließen. Als Beamtenanwärter wiederum kannst du zwischen der gesetzlichen und der privaten Variante wählen.
 

Fazit

Um den Beruf des Lehrers erfolgreich auszuüben, solltest du bestimmte Eigenschaften mitbringen. Dazu gehören neben der Freude an der Arbeit mit Kindern eine Stressresistenz sowie die Fähigkeit, Inhalte verständlich zu erklären. Das Studium unterscheidet sich je nach Region mit einem Blick auf die möglichen Fächer und Inhalte. Die Aufteilung in die Studiengänge Grundschullehramt, Lehramt für die Sekundarstufe I sowie Gymnasiallehramt ist deutschlandweit ähnlich. Schlussendlich musst du im Referendariat verschiedene theoretische und praktische Prüfungen bestehen, um in den Lehrerberuf einsteigen zu können.