Arbeitgeberwahl: Nach dem Studium zum passenden Unternehmen finden


Händedruck zweier Männer im Büro.
Inhaltsverzeichnis
  1. Arbeitgeberwahl: Nach dem Studium zum passenden Unternehmen finden
  2. Was ist Employer Branding?
  3. Benefits: Ohne Ende Obstkörbe
  4. Aufstiegschancen: Flache Hierarchien und Eigenverantwortung
  5. Unternehmenskultur: Mehr als Arbeit

Mit dem nahenden Ende des Studiums beginnt für die allermeisten Studierenden die Suche nach dem ersten Job. Wer auf die Suche geht, stolpert schnell über Floskeln wie "Wir bieten eine moderne Unternehmenskultur, flache Hierarchien und zahlreiche Benefits!" Dahinter steckt das Bedürfnis der suchenden Unternehmen, mit mehr als einem guten Lohn zu locken. Leider endet der Versuch eines solchen Westentaschen-Employer Branding schnell in leeren, unkonkreten Versprechen. Wie Sie bei der Stellenwahl ein engagiertes Unternehmen identifizieren, zeigen wir in diesem Artikel.

Was ist Employer Branding?

Das sogenannte Employer Branding (deutsch: Arbeitgebermarkenbildung) bezeichnet die strategische Positionierung eines Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber auf dem Stellenmarkt. Es handelt sich also um eine Form des Marketings. Mit dem richtigen Employer Branding schaffen es viele Firmen, die Vorteile herauszustellen, die es bringt, bei ihnen zu arbeiten. Das ist das übergeordnete Ziel.

Eine unprofessionelle Umsetzung führt bedauerlicherweise oft dazu, dass Unternehmen ihre Stellenausschreibungen mit nichtssagenden und sehr weitgefassten Worthülsen schmücken. Was sich hinter “Benefits”, “Eigenverantwortung” und “Flachenhierarchien” verbergen kann und woran Sie ein gutes Angebot mit aussagekräftigem Employer Branding erkennen, folgt jetzt.
 

Benefits: Ohne Ende Obstkörbe

Kennen Sie den berüchtigten Obstkorb, der in viel zu vielen Stellenausschreibungen immer noch zu finden ist? Er ist das Sinnbild des unmotivierten Employer Brandings – zusammen mit dem kostenlosen Kaffee. Unternehmen, die mit nichts als kostenlosen Getränken und Obst werben, haben entweder sehr besondere Stärken an anderer Stelle oder nichts zu verlieren. Wer auf eine Stelle mit reizvollen Extras hofft, wird eher fündig, wenn:
 
  1. die Teilnahme an Kursen und Schulungen aktiv gefördert und bezahlt wird;
  2. das Unternehmen in eine betriebliche Altersvorsorge investiert;
  3. Home-Office ganz oder in Teilen angeboten wird;
  4. eine betriebliche Gesundheitsförderung genutzt werden kann;
  5. Gleitzeitmodelle angeboten werden.

Aufstiegschancen: Flache Hierarchien und Eigenverantwortung

Die erste Assoziation vieler Berberinnen und Bewerber beim Stichwort "Flache Hierarchien": Teamarbeit, Arbeit auf Augenhöhe und ein Machtgefälle. Das klingt verlockend und kann durchaus auch so der Fall sein. Es kann aber auch bedeuten, dass es keine klaren Strukturen und keine Aufstiegsmöglichkeiten gibt oder Beförderungen mit geringen Mehrvergütungen verbunden sind.

Ebenso der Begriff “Eigenverantwortung”: Er bedeutet womöglich, dass die Initiative der Mitarbeitenden erwartet wird. Es kann aber auch sein, dass sich dahinter ein fehlendes Projekt- bzw. Teammanagement verbirgt, bei dem sich jeder nimmt, was er gerade benötigt. In beiden Fällen ist es ratsam, genauer hinzuschauen – spätestens beim Bewerbungsgespräch.

Dagegen ist ein Employer Branding, das sich mit konkreten Karriereaspekten auseinandersetzt, vielversprechender:
 
  1. Existieren konkrete Entwicklungsmöglichkeiten (wenn ja, welche)?
  2. Ist die Eigenverantwortung klar definiert (zum Beispiel durch Aufgaben und Zuständigkeiten)?
  3. Wird eine aktive Feedbackkultur gelebt (regelmäßige, konstruktive Feedbackgespräche)?

Unternehmenskultur: Mehr als Arbeit

Ein gutes Klima am Arbeitsplatz macht die Arbeit leichter und verbindet Teams zu ausdauernden, gut funktionierenden Einheiten. Eine gesunde Unternehmenskultur sollte sich ein Arbeitgeber (soweit vorhanden) daher unbedingt auf die Fahne schreiben. Dafür sind unter anderem die folgenden Aspekte aussagekräftig:
 
  1. Wie sehen Werte und Visionen des Unternehmens aus?
  2. Wie sind die Erfahrungen aktueller und ehemaliger Mitarbeiter?
  3. Wird, wenn nötig, Rücksicht auf die persönliche Lebenssituation genommen?
  4. Wird Zusammenarbeit gefördert oder herrscht Ellenbogenmentalität?
  5. Gibt es Firmen-Events?
  6. Ist ein Feedback der Mitarbeitenden erwünscht?